Frage an Julia Goll von Susanne Z. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Hallo Frau Goll,
Wie stehen Sie zu dem Thema "Vier muss weg" ? Ich bin Beamtin und mich interessiert dieses Thema besonders. Ich bin der Meinung, dass Zeit unbezahlbar ist. Auch im Sinne von Gerechtigkeit in Bezug auf meine Kollegen die im Angestelltenverhältnis sind, bin ich nicht mehr bereit Sonderopfer zu bringen...
Beste Grüße
Susanne Zühlke
LBV Fellbach
Sehr geehrte Frau Zühlke,
vielen Dank für Ihre Frage.
Nachdem ich selbst im öffentlichen Dienst arbeite, kenne ich das Thema natürlich. Als Richterin muss ich meine Arbeitszeit zwar nicht nachweisen, aber bekomme die Diskussion um die Arbeitszeit bei den Mitarbeitern auf der Geschäftsstelle und den Wachtmeistern mit.
Auf der einen Seite stehen Beamte in einigen Punkten sicher besser da als die Mitarbeiter im Angestelltenverhältnis; das wird man kaum bestreiten können. Allerdings werden unter Hinweis auf diese Vorteile mit der Zeit immer wieder weitere Belastungen begründet, wie z.B. die Kostendämpfungspauschale bei der Beihilfe, die über die Jahre erheblich gestiegen ist. Sie dürfte bei einem im Großen und Ganzen gesunden Menschen bereits im mittleren Dienst dazu führen, dass das Einreichen von Arztrechnungen keinen Sinn macht und damit keinerlei Vorteile aus der Beihilfe bestehen (die ja immer wieder als Vorteil der Beamten herausgestellt wird).
Ich bin der Meinung, dass hier einmal eine große Gegenüberstellung der jeweiligen Vor- und Nachteile erfolgen sollte. In deren Folge kann ich mir eine Absenkung der Wochenarbeitszeit gut vorstellen, zumal wir mit 41 Stunden an der obersten Grenze liegen. Nach meiner Erfahrung ergeben sich dadurch auch für Teilzeitkräfte besondere Schwierigkeiten.
Freundlichen Gruß
Julia Goll