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Frage von Stefan R. •

Frage an Jürgen Scharf von Stefan R. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Scharf,

meinen Sie das mit den Ausbildungsplätzen wirklich ernst?
Ich frage mich wo Sie ihre Zahlen her bekommen?
Ich höre eher immer was von viele Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz!
Wenn Sie mal am Wochende sehen wie sich am Bahnhof die Geisterstadt Magdeburg wieder mit der Jugend (die in MD ja keine Zukunft hatte) füllt und nach dem WE wieder verschwindet, bietet sich mir da ein ganz anderes Bild! Ich lebe ja auch nicht mehr in MD, was mich aber nicht weniger Kundig macht was in MD läuft durch meine Verwandschaft. Freunde habe ich dort aber nicht mehr, die sind entweder im Ausland oder den Bundesländern denen es besser geht. Also ich höre das wie gesagt immer ganz anders mit den Ausbildungsplätzen.

Von der GAJL und anderen Programmen habe ich auch schon gehört, jedoch nichts Gutes!
Bei den Bildungsmaßnahmen wird schlecht gebildet (die greifen lieber die Fördergelder ab als vernünftig zu bilden) und bei den Arbeitsmaßnahmen landen die Leute hinterher wieder in der Arbeitslosigkeit, was die Leute bei der GAJL ebenfalls erwartet, oder Sie landen in einem total unterbezahlten Job, machen dort niedere arbeit und bleiben dort.

Zu der Rente hätte Ich auch eine Idee! Wie wäre es wenn die Beamten nicht nur in die Rente einzahlen, sondern auch nicht mehr so dermaßen übertriebene Bezüge erhalten?

Auf die Bildung kann sich Sachsen-Anhalt ja richtig was einbilden!
Was nützt es in der PISA Studie innerhalb gut abzuschneiden wenn wir als Land im Vergleich mit anderen Ländern weit zurück liegen? Zu DDR Zeiten hatten wir ein sehr gutes Bildungssystem, aber wie alles gute wurde auch das abgeschafft.
Ich hätte noch eine Frage.
Was soll denn nun mal getan werden um endlich das Handwerk (dort wo wirklich viele Leute eingestellt werden könnten) wieder zu fördern?
Damit wirbt die CDU ja auch. Ich bin bereits mit 25 Betriebswirt des Handwerks (höchster Abschluss im Handwerk) und finde immer noch keine gute Arbeit!

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Richardt,

selbstverständlich steht es Ihnen frei, meine Angaben durch eigene Recherchen zu überprüfen. Um Ihnen zur Lehrstellenbilanz eine konkrete Zahl an die Hand zu geben: zum Jahresende 2005 konnten in Sachsen-Anhalt lediglich 152 registrierte Lehrstellenbewerber nicht vermittelt werden. Dies entspricht einer Vermittlungsquote von 99,5 %.

Einige Zahlen zum Programm GAJL Plus:
Bis zum Beginn diesen Jahres wurden 115 Projekte für bis zu 6.500 Jugendliche initiiert. Die tatsächliche Teilnehmerzahl liegt zur Zeit bei etwa 6..100, von denen schon über 2.100 erfolgreich vermittelt wurden. Klar ist aber auch, dass wir uns auf diesen im Bundesvergleich sehr guten Werten nicht ausruhen dürfen, sondern weiterhin konsequent auf eine Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit hinwirken müssen.

Zum Thema Beamtenbesoldung muss gesagt werden, dass es "den" Beamten eigentlich gar nicht gibt. Beamte der Besoldungsgruppe A 2 (Amtsgehilfe, Wachtmann u.a.m.) und z.B. der Besoldungsgruppe R 10 (Präsident des Bundesgerichtshofs, Präsident des Bundesfinanzhofs u.a.m.) erfüllen völlig unterschiedliche Aufgaben und weisen daher auch ein extrem unterschiedliches Besoldungsniveau auf. Die Besoldungshöhe wird durch die Tarifparteien (öffentliche Arbeitgeber bzw. Beamtenbund) ausgehandelt, denen ich selbst nicht angehöre. Insofern möchte ich mich hierzu nur dahingehend äußern, dass der Öffentliche Dienst bei der Gehaltsentwicklung gegenüber der privaten Wirtschaft keine Vorreiterrolle einnehmen sollte.

Zum Thema PISA-Studie hatte ich bereits darauf hingewiesen, dass wir uns in den kommenden Jahren weiter verbessern wollen, dies gilt national wie international.

Ähnlich wie Ihnen liegt auch mir die Entwicklung des Handwerks am Herzen. Beispielgebend für viele Maßnahmen, die zu einem Arbeitsplatzaufbau im Handwerk beitragen können, möchte ich Sie auf zwei Forderungen im Regierungsprogramm 2006-2011 der CDU Sachsen-Anhalt hinweisen.

1. Sachsen-Anhalt soll Modellregion für Entbürokratisierung und verantwortbare Deregulierung werden.
Schon heute werden große Investitionsvorhaben in Sachsen-Anhalt so schnell genehmigt, wie in keinem anderen Bundesland. Darauf aufbauend wollen wir bürokratische Hürden für private Investoren weiter abbauen - auch und gerade für kleine und mittelständische Unternehmen.

2. Mittelständische Investitionen wollen wir mit verbesserten Bürgschaftsprogrammen und mehr Beteiligungsfinanzierungen ermutigen.
Mit der Gründung der Investitionsbank Sachsen-Anhalt konnten wir die Liquidität kleiner und mittlerer Unternehmen bereits verbessern. Nach wie vor wird uns in diesem Bereich aus dem Handwerk jedoch Handlungsbedarf signalisiert, zumal die Kreditvergabe durch Banken und Sparkassen in den vergangenen Jahren erheblich erschwert wurde.

Weitere Schritte wie die z.B. Senkung der Lohnnebenkosten und der Unternehmenssteuern müssen auf Bundesebene folgen.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Scharf