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Jürgen Roth
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Frage von Hans-Peter F. •

Frage an Jürgen Roth von Hans-Peter F. bezüglich Umwelt

Berlin verkommt immer mehr zur Werbefläche und der öffentliche Raum zur Kulisse für großformatigen Werbekitsch (Riesen-Poster, "Walk of Ideas", Buddy-Bären, etc.). Die Werbebotschaften sind bestenfalls dümmlich, schlimmstenfalls widerlich-provozierend. Für die nächtliche Beleuchtung der Objekte wird kostbare Energie verschwendet.
An der Julius-Leber-Brücke z. B. verstellen auf beiden Seiten riesige Werbetafeln den Blick auf die üppigen, im Frühjahr blühenden Sträucher neben den S-Bahn-Gleisen. Blickt man von der Brücke Richtung Norden, so sieht man das immer noch schweinchen-pink verhüllte Telecom-Praliné des einstigen Fernsehturms. Richtung Süden kann man sich bisher immerhin noch am Wahrzeichen dieses Kiezes, dem denkmalgeschützten Gasometer, erfreuen.
Der Berliner Zeitung vom 29.07.06 habe ich nun mit Entsetzen entnommen, daß dieser demnächst von einem "Mega-Poster" verhüllt werden soll. All diese Zerstörungen des Stadtbilds erfolgen offenbar mit Billigung der zuständigen Stellen in Politik und Verwaltung.
Meine Frage an Sie lautet: Was werden Sie im Falle Ihres Wahlsiegs konkret tun, um der zunehmenden Umweltverschmutzung durch Werbung und der kommerziellen Ausbeutung von Denkmälern und historischen Stadtansichten Einhalt zu gebieten?

Portrait von Jürgen Roth
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Fischer,

Ich ärgere mich auch über diese vielfältigen Formen der optischen
Umweltverschmutzung. Die Versuchung, noch ein paar Euro für Werbeflächen zu
bekommen, ist manchmal eben zu stark. Das geht dann auf Kosten des
öffentlichen Raums. Gerade dessen Pflege ist aber für das Leben der Menschen
in der Stadt von herausgehobener Bedeutung. Während die Bezirke für die
Pflege von Grünflächen immer weniger ausgeben - was wir alle sehen - prangen
Werbetafeln überall. Die Verwaltungen sollen hier in jedem Fall deutlich
strenger sein bei den Genehmigungen. Vorbehaltlich einer genaueren rechtichen
Prüfung dürften hier vor allem die Bezirke gefragt sein.

Mit freundlichem Gruß
Jürgen Roth