Frage an Jürgen Osterlänger von Gabriela S. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Osterlänger,
wie muss das derzeitige ausbeuterische Wirtschaftssystem verändert werden, damit es noch lange Zeit Bestand hat? Sehen Sie in der Theorie der Postwachstumsökonomie die Lösung oder müssen wir uns der Gemeinwohlökonomie zuwenden?
Sehr geehrte Frau S.,
herzlichen Dank für diese Frage, die einen Kern unserer Miseren trifft.
Wir haben längst keine geordnete Marktwirtschaft, sondern eine
unkontrollierte Spekulationswirtschaft, die die Realwirtschaft aussaugt.
Wie beim Monopoly-Spiel werden die Wirtschafts- und
Gesellschaftsstrukturen immer mehr zentralisiert. Wenn die 8 reichsten
Personen so viel besitzen wie die ärmere Hälfte der Bevölkung, ist etwas
grundsätzlich in Schieflage. Zudem wollen wir uns vollends tot wachsen
und wir erreichen und übertreten viele Erschöpfungsgrenzen irreversibel.
Fast jeder weiss oder ahnt es, wir verdrängen aber kollektiv. Der
gesellschaftliche Kollaps ist damit unausweichlich. So können wir nicht
weiter machen! Dabei gibt es viele Ansätze, die gegangen werden können.
Wir haben tatsächlich keine Alternative zu einer Großen Transformation,
wenn wir den "Wechsel durch Disaster" vermeiden wollen. Deshalb müssen
wir uns ernsthaft mit den positiven Ansätzen befassen und die
Transformation einleiten. Ich nenne nur ein paar Stichpunkte:
Gemeinwohlökonomie, solidarisches Wirtschaften, Renaissance von
Genossenschaften, regionales Wirtschaften, gerechtes Teilen,
Wiederentdeckung der Commons (Gemeingüter), Postwachstumsökonomie,
Transition Towns, und vieles mehr. Dabei sind meines Erachens eine Geld-
sowie eine Bodenreform unausweichlich, auch wenn das ein sehr dickes
Brett ist. Ich persönlich bin auch für eine neu zu schaffende 4. Gewalt
im Staat: die Monetative mit einer/Vollgeldreform. Hier hat nur die
Zentralbank das Recht zur Geldschöpfung.
Das Wohl von Mensch und Umwelt soll oberstes Ziel/ werden. /Es steht
viel auf dem Spiel: es geht um das Überleben der Menschheit./
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Osterlänger
ÖDP Kreisvorsitzender und Kreisrat
Direktkandidat für den Landtag
Tannscharn 21
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