Porträt Jürgen Hardt
Jürgen Hardt
CDU
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Frage von Martin B. •

Frage an Jürgen Hardt von Martin B. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrter Herr Hardt,

da wir bereits viele Jahre im Ausland leben, aber immer noch in Solingen Familie regelmaessig besuchen, faellt mir die mangelnde Stadtentwicklung vielleicht besonders auf. Manche Teile der Solinger Innenstadt sind wie verlassen (Stichwort: Fussgaengerzone mit vielen Leerständen) In anderen Innenstadtbereichen, wie der Konrad-Adenauer Strasse habe ich den Eindruck durch einen Migrantenstadtteil zu spazieren. Meine Familie wohnt seit 120 Jahren auf der Cronenbergerstrasse, die einst eine respektable Gegend war, nun aber kein attraktives Wohngebiet mehr ist, da die Gegend von vielen sehr einkommensschwachen Menschen bewohnt wird. Mir faellt dies besonders auf, da wir dort Wohneigentum vermieten und sich nur schwer Nachmieter fuer diese Gegend finden lassen. Solingen investiert in die Innenstadt, doch die Mehrheit der Bewohner verlangt scheinbar nach 1-Euro-Geschaeften. Das neue Grossprojekt am Graf-Wilhelm Platz wird ebenfalls lediglich eine Verlagerung von einigen Geschaeftsraeumen bedeuten, aber keine wesentliche Aenderung der Solinger Struktur herbeiführen. Andere Staedte in NRW haben sich eindeutig besser entwickelt als Solingen. An die in der Presse veroeffentlichten Staedterankings unterschiedlichster Art will ich erst gar nicht erinnern. - Die Grossstadt Solingen ist nie dabei! - Unsere Nachbarn in Langenfeld sind schuldenfrei waehrend Solingen in den Schulden versinkt. Was tun SIE, um unsere Stadt voranzubringen oder raten Sie mir eher den Besitz zu verkaufen, weil es weiter abwärts gehen wird. Die letzten 40 Jahre Stadtentwicklung sind kein Beispiel, von dem wir lernen koennen.

Mit freundlichen Gruessen,
Martin Buchmueller

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Buchmueller,

lassen Sie mich Ihrem pessimistischen Bild eine optimistische Sicht entgegensetzen. Ich finde, dass Solingen in den letzten Jahren eine positive Richtung eingeschlagen hat, die wir alle nach Kräften unterstützen sollten.

- Wichtige Punkte im Stadtgebiet, etwa der Südpark um den alten Solinger Bahnhof, der Park unter der Müngstener Brücke und auch Schloss Burg sowie der Hauptbahnhof in Ohligs mit den angrenzenden Straßen und Plätzen sind heute eindeutig schöner und besser als noch vor wenigen Jahren.

- Der Neubau des Einkaufszentrums in der Innenstadt ist auch eine Chance, insbesondere im Vergleich zur bisherigen Situation jahrelangen Stillstands in der Entwicklung.

- Nicht zuletzt auch Dank der finanziellen Hilfen des Bundes gibt es eine positive Perspektive für die Stadtfinanzen, denn wir müssen sicherstellen, dass die Stadt auch in Zukunft ihre Aufgaben für die Bürger wahrnehmen kann.

- Für das Erscheinungsbild der Stadt sind aber natürlich auch die Solingerinnen und Solinger selbst maßgeblich verantwortlich. Wer als Besitzer eines Ladengeschäfts mit dem schnellen Geld durch Ein-Euro-Läden spekuliert, anstatt dem soliden Einzelhandel auch in schwierigeren Phasen eine Chance zu geben, wird den Wert seiner Immobilie immer weiter mindern. Ich wünsche mir auch für Solingen verstärkte Initiativen der Einzelhändler, wie wir sie zum Beispiel für die Alleestraße in Remscheid oder den Werth in Wuppertal-Barmen erleben. Die gesetzlichen Voraussetzungen dafür hat ja die schwarz-gelbe Landesregierung unter Jürgen Rüttgers geschaffen.

An diese positiven Entwicklungen in den nächsten Jahren anzuknüpfen, ist notwendig aber auch erfolgsversprechend.

Insbesondere glaube ich, dass ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl aller in Solingen lebenden Menschen, und da schließe ich die Menschen mit Migrationshintergrund ausdrücklich mit ein, viele gute Ideen und Entwicklungen hervorbringen wird. Wir müssen dieses Gemeinschaftsgefühl auch dadurch fördern, dass wir jenseits der Stadtgrenzen gut über Solingen reden.

Eine Empfehlung zum Schluss: Der Besitz einer Immobilie in einer deutschen Innenstadt ist sicherlich im Vergleich zu allen anderen Anlageformen weltweit eine der langfristig lohnendsten.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Hardt

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