Setzen Sie sich dafür ein, dass ältere Menschen nicht zunehmend einem Digitalzwang ausgesetzt werden ? Immer mehr Dienstleistungen können nur in Anspruch genommen werden, wenn man ein Handy besitzt.

Sehr geehrter Herr K.,

den zunehmenden Digitalisierungszwang betrachte ich mit Sorge.

Einerseits ist der digitale Fortschritt essenziell – Deutschland hat in vielen Bereichen Nachholbedarf im internationalen Vergleich. Andererseits dürfen wir dabei nicht jene aus dem Blick verlieren, für die es zunehmend schwieriger wird, mit der rasanten Entwicklung Schritt zu halten – insbesondere unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger. Es muss unser Ziel sein, allen Menschen unabhängig vom Alter den Zugang zu digitalen Angeboten zu ermöglichen. Gerade für ältere Generationen ist es entscheidend, am öffentlichen Leben teilhaben zu können, wofür digitale Kompetenzen immer wichtiger werden. Deshalb wollen wir Programme wie den "DigitalPakt Alter" weiterführen, der älteren Menschen die Chancen der Digitalisierung näherbringt und sie im Umgang mit digitalen Technologien unterstützt.

Gleichzeitig müssen wir sicherstellen, dass diejenigen, die digitale Angebote nicht nutzen können, keinesfalls von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen werden. So bin ich beispielsweise dafür, dass die Bahncard und Fahrscheine generell auch in Papier- bzw. Kartenform erhältlich sind.

Letztlich geht es darum, bewusst abzuwägen, welche Entwicklungen wir mitgehen und welche nicht. Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, um das Leben der Menschen zu verbessern. Ein kluger, vorausschauender Umgang mit diesem Thema ist daher unverzichtbar.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Hardt