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Judith Benda
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Frage von Carola L. •

Frage an Judith Benda von Carola L. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrte Frau Benda

ich lebe in Ihrem Wahlkreis. Bevor ich am 24. September wähle, möchte ich gerne wissen, wie Sie zu dem Thema Massentierhaltung und das Betäuben der Tiere mit CO2 stehen. Dieses Thema ist für mich seid längerer Zeit das Wichtigste. Ich esse 2x die Woche Fleisch. Bin also kein Vegetarier. Beim Kauf achte ich auf artgerechten Tierhaltung. Leiste sanfte Überzeugungsarbeit bei Menschen die mir nah sind. Das ist leider alles was ich für die geschundenen Tiere tun kann. Mich beschäftigt täglich, dass hinter verschlossenen Türen so viel grausames passiert und frage mich immer, beschäftigt dass nicht auch unsere Politiker so wie mich? Warum ändern Diese, als Menschen mit Empathie, nichts an den Tierschutzgesetzen. Warum ändern Sie nicht die Betäubungsart, die einen Erstickungstod simulieren. Die Schreie der Tiere sind erschütternd. Selbst unter Idealbedingungen, mit deutlich mehr CO2 als vorgeschrieben, ist das Leiden der Tiere nur schwer zu ertragen. Helium ist das Gas was eingesetzt werden muss. Der Unterschied zur CO2-Betäubung ist frappierend: Keinerlei Schreie, entspanntes Verhalten. Das ist eine Betäubung wie sie sein sollte. Das Schwein merkt und spürt nichts. Das ist das was sich eigentlich ein Verbraucher unter einer Betäubung vorstellt und nicht das was hier in der Praxis gemacht wird. In seinem Blut finden sich auch außerdem keine erhöhten Stresshormone und machen somit das Fleisch hochwertiger. Der höhere finanzielle Aufwand mit Helium ist mir bekannt. Doch ich bin mir sicher, dass der Verbraucher bereit ist mehr für hochwertiges Fleisch ohne Tierqual zu bezahlen.

Würden Sie diese Missstände in unserem zivilisiertem Land ändern?

Bitte erklären Sie mir kurz, wie Sie und Ihre Partei sich im Falle einer Regierungsbeteiligung dazu verhalten würden.

Ich freue mich auf Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen,
C. L.

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Antwort von
BSW

Sehr geehrte Frau L.,

vielen herzlichen Dank für Ihre Zuschrift, auf die ich gern antworte.

Im Kapitalismus werden Tiere nicht als Lebewesen, sondern als Ware behandelt, mit denen größtmöglicher Profit erzielt werden muss. Darunter leiden Hühner, Gänse, Schweine und Rinder, die unter unwürdigen Bedingungen gehalten werden. Darunter leiden auch die Konsumentinnen und Konsumenten, deren Gesundheit durch den Verzehr von Lebensmitteln niedriger Qualität gefährdet wird – die Skandale der vergangenen Jahre bestätigen das.

Wer aber Umwelt und Tiere nicht achtet, vergeht sich auch an den Menschen. Deshalb heißt es im Wahlprogramm der Partei DIE LINKE: „Natur, Umwelt und Klima sind öffentliche Güter und unsere Lebensgrundlage, die es zu schützen gilt.“

DIE LINKE setzt sich für eine Nutztierhaltung, „die flächengebunden, auf die einheimische Nachfrage bezogen und tiergerecht ist. Dazu sollen Bestandsobergrenzen für Regionen und Standorte eingeführt werden. Formen der Nutztierhaltung mit quälerischen Produktionsweisen und einem hohen Bedarf an Antibiotika wollen wir verbieten.“ (…) „Der Einsatz von Antibiotika und Wachstumsmitteln in der Tierzucht kann zu gesundheitlichen Risiken führen und belastet die Umwelt. Der Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft muss auf zwingend notwendige Behandlungen begrenzt werden, Kontrollen müssen verschärft und Verstöße härter bestraft werden.“ Gleiches gilt für die Art und Weise, wie Nutztiere getötet werden. Nicht Kostengründe dürfen den darüber entscheiden, welche Mittel benutzt werden, sondern der Respekt gegenüber den Tieren und den Verbraucherinnen und Verbrauchern, die sie später konsumieren werden.

DIE LINKE engagiert sich für „bezahlbare und gesunde Nahrungsmittel für alle (...). Wir fördern bäuerliche, genossenschaftliche und ökologische Landwirtschaft statt Agrarkonzerne. Wir wollen den Ökolandbau ausbauen und regionale Produktions- und Verkaufsstrukturen stärker fördern. Auch genossenschaftliche Landwirtschaft und bezahlbare Bio-Lebensmittel in der Schul- und Kitaverpflegung müssen stärker unterstützt werden.“

Mehr Informationen zum Wahlprogramm der Partei DIE LINKE finden Sie hier: https://die-linke.de/fileadmin/download/wahlen2017/wahlprogramm2017/die_linke_wahlprogramm_2017.pdf .

Mehr Informationen zu meiner Person und meiner Kandidatur finden Sie übrigens unter www.die-linke-berlin.de/wahlen/bundestag_2017/linke_kandidatinnen/judith_benda/ .

Für weitere Rückfragen stehe ich Ihnen gern zu Verfügung.

In der Hoffnung, Ihre Frage zufriedenstellend beantwortet zu haben, verbleibe ich

Mit solidarischen Grüßen,
Judith Benda