Frage an Josef Miller von Birgitta G. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Miller,
herzlichen DANK für Ihre informative Antwort!
Wenn ich richtig verstehe: Sie sehen also langfristig keine Umweltbelastung (Gewässer, Böden, etc.) mit flächendeckenden, staatlich verordneten Impfprogrammen, die zukünftig - klimabedingt - unsere Nutztiere zu Hauff über sich ergehen lassen müssen.
Wie beurteilen Sie unter dem Zukunftsszenario "Klimawandel" (damit mehr neue Krankheiten = mehr Impfungen) die genetischen Auswirkungen auf Zuchtlinien? Ich habe in meinem Psycholgiestudium gelernt, dass sich individuelle Erfahrungen (= Meme; von memory) irgendwann auch genetisch etablieren; z.B. nehmen in Ländern mit hoher Impfrate die Autoimmunerkrankungen korrelativ zu.
Aus eigener Erfahrung (ich halte seit 17 Jahren Rinder) weiß ich um mögliche genetische Schäden aufgrund des Übereifers eines Tierarztes, der eine tragende Kuh (Rotavirus) geimpft hat. Deren Töchter bringen Nachkommen, die in der Hälfte aller Fälle eine schwache Konstitution mitbringen. Die Linie hat somit an Zuchtwert verloren! Die Kuh selbst ist 10-jährig gestorben, was auffällig ist, da das Durchschnittstodesalter normalerweise zwischen 18 und 21 Jahren liegt; bei gleichbleibender Fruchtbarkeit!
Ich habe die Rinderzucht auf Lebensleistung bei Prof. F. Bakels kennengelernt, der im Nachbardorf wohnte. Sein Ziel war es stets GESUNDE Rinder zu züchten, die nur mit Gras und Heu eine stetige Lebensleistung erbringen, möglichst ohne Pharmaprodukte! Das Rind darf keine Wegwerfware sein, das in kurzer Zeit die maximale Lebensleistung zu erbringen hat! Da fängt für mich die "Bewahrung der Schöpfung" an. Auch das Nutztier ist ein Mitgeschöpf und keine Spielwiese zur Profitmaximierung!
Aufgrund dessen bezweifle ich die Aussagen, dass die Impfung erfolgreich gewesen sein soll! Das können wir doch frühestens in einigen Jahren beurteilen, wenn wir die Nachzucht sehen!
Was halten Sie unter den genannten Gesichtspunkten von einer naturheilkundlich/hoöopathischen Tierseuchenkasse?
Birgitta Grießer
Sehr geehrte Frau Grießer,
die Bayerische Tierseuchenkasse ist eine staatliche Einrichtung zur Tierseuchenbekämpfung. Sie leistet Entschädigungen und Beihilfen bei Tierverlusten durch anzeigepflichtige Seuchen, unterstützt Maßnahmen zur Bekämpfung übertragbarer Tierkrankheiten und fördert die Vorsorge zur Gesunderhaltung von Tierbeständen.
Die Behandlung von Einzeltiererkrankungen - ganz gleich ob naturheilkundlich/homö-opathisch oder schulmedizinisch - ist nicht Angelegenheit der Tierseuchenkasse und soll es meiner Meinung nach auch nicht werden. Die Aufgaben der Tierseuchenkasse sind in keinster Weise mit denen einer Krankenkasse vergleichbar.
Ich stimme Ihnen zu, dass die Nutztiere als Mitgeschöpfe zu behandeln sind und die Verabreichung von Medikamenten auf das unabdingbar notwendige Maß zu beschränken ist. In bestimmten Fällen kann es aber auch geboten sein, Nutztiere tiermedizinisch/medikamentös zu behandeln oder durch Impfung zu schützen, um Schmerzen und Leiden zu mildern. Die Impfung gegen die Blauzungenkrankheit ist ein solches Beispiel, weil es keine Behandlungsmethoden gegen diese Krankheit gibt und eine natürliche Immunität nur entsteht, wenn Tiere die Krankheitsphase durchgemacht und überlebt haben. Der Verlauf der Erkrankung im Sommer 2007 bei Schafen war dramatisch und ging mit einer hohen Sterblichkeitsrate einher. Die Impfung dient auch der Eindämmung des Virus in Deutschland und Europa, um mittelfristig wieder frei von dieser Tierseuche zu werden.
Mit freundlichen Grüßen
Josef Miller