Frage an Josef Miller von Sandra S. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Miller,
der Freistaat Bayern betreibt auf staatlichen Versuchsflächen den Anbau von gentechnisch verändertem Saatgut. Sie werben für gentechnikfreie Anbau - und Fütterungsregionen. Sehen Sie darin keinen Widerspruch bzw. wann werden Sie den Versuchsanbau einstellen?
mfg
Schindele
Sehr geehrte Frau Schindele,
ich nehme die Bedenken gegen die grüne Gentechnik sehr ernst. Den Anbau von gentechnisch verändertem Mais (Bt-Mais) empfehle ich nicht - zum einen wegen der Haftungsrisiken für die Landwirte, zum anderen aber auch wegen des nur geringen Nutzens für die Bauern.
Sehr wichtig ist mir: Gerade weil wir die Bedenken gegenüber der Grünen Gentechnik ernst nehmen, muss die begleitende Sicherheitsforschung fortgesetzt werden. Denn nur durch einen neutralen und objektiven staatlichen Versuch ist gewährleistet, dass wir uns nicht auf Ergebnisse Dritter stützen müssen, die möglicherweise wirtschaftliche Interessen verfolgen.
Ich habe aber veranlasst, dass die Versuche in Bayern auf ein Mindestmaß reduziert wurden. Nur zum Vergleich: In Deutschland wird heuer auf fast 3.200 ha gentechnisch veränderter Mais angebaut - in Bayern sind es gerade einmal gut 10 ha und davon sind lediglich rd. 1,9 ha staatliche Versuchsfläche!
Mit freundlichen Grüßen
Josef Miller