Warum kooperieren Sie mit der radikalen Bewegung "Letzte Generation"? Warum wollen Sie die radikale "Letzte Generation" besser im Bundestag vernetzen?

Als Abgeordneter gehört es zu meinen Aufgaben, den Dialog mit Verbänden und Initiativen aus unterschiedlichen politischen Richtungen zu suchen, auch mit Vertreter*innen der Letzten Generation. Genauso treffe ich auch protestierende Landwirte oder Groß-Industrielle. Ich höre mir die Wünsche, Meinungen und Sorgen Aller an.  

Man kann über die Protestformen der Letzten Generation unterschiedlicher Meinung sein, dennoch stehe ich klar hinter dem Ziel einer klimagerechten Gesellschaft und einem Wirtschaftssystem, welches nicht unsere Lebensgrundlagen zerstört. 
Als junger Mensch und Kinderarzt in Weiterbildung sorge auch ich mich um die Zukunft unseres Planeten und setze mich in meiner parlamentarischen Arbeit für konsequenten Klimaschutz und ein nachhaltiges Gesundheitssystem ein. Ich kann die Sorgen der Menschen vor einem Nicht-Erreichen der Klimaziele durch die Bundesregierung, mit all ihren Folgen für die Gesundheit, nachvollziehen, genauso wie ihre Wut und Verzweiflung, diesem Gefühl mittels Demonstrationen und zivilem Ungehorsam Ausdruck zu verleihen.  

Die juristische Einordnung der Aktionen und der Aktivist*innen der Letzten Generation übernehmen in einem Rechtsstaat Gerichte. Bisher gab es in den vielen Verfahren unterschiedlich harte Verurteilungen sowie auch Freisprüche, es gibt also bis zum jetzigen Zeitpunkt kein eindeutiges Bild. 

Vielmehr scheint mir, die Diskussion um die Protestformen wird allzu oft genutzt, um von den eigentlich nötigen Klimaschutzmaßnahmen abzulenken. Ich würde mir dagegen einen Aufschrei wünschen, dass alle Parteien endlich zu ihren Klimaschutzversprechen stehen und Verantwortung übernehmen sollen, anstatt es alleine uns Grünen zu überlassen, dafür zu kämpfen, dass Deutschland auf den Weg des 1,5-Grad-Ziels findet.