Frage an Johannes Vogel von Bernhard P. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Vogel!
In einer Pressemitteilung der DRV Bund v. 27.06.2019 steht (einkopiert): "...Buntenbach forderte abschließend, dass Leistungen der Rentenversicherung, die wie die Mütterrente nicht auf Beiträgen beruhen, vollständig aus Steuermitteln zu finanzieren seien. Jüngste Berechnungen hätten gezeigt, dass derzeit eine jährliche Unterdeckung nicht beitragsgedeckter Leistungen durch den Bund in Höhe von 30 Milliarden Euro bestehe..." https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Ueber-uns-und-Presse/Presse/Pressemitteilungen/Pressemitteilungen-archiv/2019/2019_06_27_bvv_buntenbach.html
Am 23.01.2020 wurde gemeldet, daß ein Rekord-Überschuss beim Bund für 2019 i.H.v. 13,5 Milliarden Euro erzielt worden wäre https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/milliarden-ueberschuss!
In einer Pressemitteilung der DRV Bund v. 27.06.2019 steht (einkopiert): "...Buntenbach forderte abschließend, dass Leistungen der Rentenversicherung, die wie die Mütterrente nicht auf Beiträgen beruhen, vollständig aus Steuermitteln zu finanzieren seien. Jüngste Berechnungen hätten gezeigt, dass derzeit eine jährliche Unterdeckung nicht beitragsgedeckter Leistungen durch den Bund in Höhe von 30 Milliarden Euro bestehe..."https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Ueber-uns-und-Presse/Presse/Pressemitteilungen/Pressemitteilungen-archiv/2019/2019_06_27_bvv_buntenbach.html
Am 23.01.2020 wurde gemeldet, daß ein Rekord-Überschuss beim Bund für 2019 i.H.v. 13,5 Milliarden Euro erzielt worden wäre https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/milliarden-ueberschuss-bund-steuersenkungen-haushalt-berlin-altmaier-scholz-1.4753443
Meine Fragen:
1. Wieso fand die Pressemitteilung der DRV Bund in den gängigen Nachrichten keinen Eingang?
2. Wer verbreitet hier eigentlich "Fake News" - die DRV Bund oder die Bundesregierung? Oder gibt es eine "andere Erklärung"?
Für eine aussagekräftige Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar!
Bleiben Sie gesund!
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Pieper
Sehr geehrter Herr Pieper,
haben Sie vielen Dank, dass Sie sich mit Ihren Fragen an mich wenden.
Keine der von Ihnen zitierten Quellen verbreitet „Fake News“. Das Grundprinzip der gesetzlichen Rentenversicherung ist, dass die Höhe der erworbenen Rentenansprüche auf den eingezahlten Rentenversicherungsbeiträgen beruhen. Darüber hinaus gibt es Leistungen – wie die Mütterrente – für die keine Beiträge gezahlt wurden und die stattdessen Teil der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung sind. Solche Leistungen, auch versicherungsfremde Leistungen genannt, müssen dementsprechend eigentlich durch Steuermittel finanziert werden. Bei der Mütterrente hat die Bundesregierung jedoch eine Finanzierung aus Beitragsmitteln gewählt, was wir Freie Demokraten bereits seit Langem kritisieren.
Die gesetzliche Rentenversicherung erhält regulär einen Bundeszuschuss aus Steuermitteln, um Schwankungen bei den Beitragsmitteln und zusätzliche Leistungen abzudecken. Wenn Frau Buntenbach nun kritisiert, dass die Leistungen der Mütterrente nicht ausreichend durch den Bundeszuschuss in die Deutsche Rentenversicherung gedeckt sind, dann liegt das daran, dass nicht genügend Mittel für die Mütterrente bereitgestellt wurden. Dies ist unabhängig von der Entwicklung des Gesamthaushalts und des Abflusses der Haushaltsmittel. Ihr Kritikpunkt ist nicht, dass der Bundeshaushalt allgemein zu klein ist, sondern dass für die gesetzliche Rentenversicherung nicht ausreichend Steuermittel zur Verfügung gestellt werden, um bspw. die Kosten, die ihr durch die Mütterrente entstehen, dauerhaft zu finanzieren ohne dadurch zur Beitragserhöhungen kommen zu müssen.
Weitere Informationen zum Bundeshaushalt können Sie hier finden: https://www.bundesfinanzministerium.de/Web/DE/Themen/Oeffentliche_Finanzen/Bundeshaushalt/bundeshaushalt.html .
Mit freundlichen Grüßen