Frage an Johannes Vogel von Heinz V. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Vollmer,

vielen Dank für Ihre Frage. Die pauschale Kritik gegenüber den Beamtenpensionen teile ich so nicht. Gerne lege ich Ihnen kurz dar, weshalb diese Frage nach meiner Überzeugung differenziert zu betrachten ist.

Vergleicht man beispielsweise die Verdienstmöglichkeiten eines Akademikers im Beamtentum mit solchen in der privaten Wirtschaft, so sind Letztere eindeutig höher. Insbesondere die Aussicht auf einen sicheren Arbeitsplatz und der Anspruch auf lebenslange Versorgung mit einer entsprechenden Beamtenpension lassen die Tätigkeit im Staatsdienst für hoch Qualifizierte oft erst interessant erscheinen. Dies gilt ganz besonders auch angesichts der besonderen Pflichten, die für Beamte gelten und die beispielsweise Angestellte nicht zu erfüllen haben - bis hin zur Einschränkung von Grundrechten. Während also vergleichbare Angestellte in der Privatwirtschaft regelmäßig ein höheres Entgelt bekommen, erhalten Beamte einen Teil ihrer Entlohnung somit als Zukunftsversprechen. Das ist die Pension.

Eindeutig problematisch hingegen ist, dass jahrzehntelang eine Rückstellung für künftige Pensionsansprüche versäumt wurde. Da die Pensionsleistungen aus dem laufenden Haushalt getragen werden, wurden so Kosten in die Zukunft und auf kommende Generationen verschoben. Es ist richtig, dass jetzt an verschiedenen Stellen endlich begonnen wurde, dies zu ändern und es ist unverzichtbar, dass dies auf allen Ebenen passiert.

Übrigens: Minister und Abgeordnete sind in Deutschland keine Beamten. Eine Reform der Abgeordnetenaltersversorgung halte ich dennoch für geboten und habe mich hierfür auch bereits öffentlich eingesetzt. Denkbar wäre beispielsweise, dass sich Abgeordnete ähnlich wie Freiberufler um ihre eigene Altersvorsorge kümmern.

Mit freundlichen Grüßen

Johannes Vogel