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Johannes Kahrs
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Frage von Michael R. •

Frage an Johannes Kahrs von Michael R. bezüglich Verteidigung

Sehr geehrter Herr Kahrs,

heute stand in der Tagespresse, daß sich Ihr Parteigenosse Altbundeskanzler Helmut Schmidt für die Dienstpflicht von Mädchen bei der Bundeswehr einsetzt. Was halten Sie davon als Reserveoffizier der Bundeswehr und wie stehen Sie zur Abschaffung der Wehrpflicht bei der Bundeswehr?

Michael Rittendorf
Hamburg
56 Jahre, Mediendokumentar
ver.di-Mitglied und anerkannter KDV-
Verweigerer

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Rittendorf,

ich danke Ihnen für Ihr Interesse am Thema Wehrpflicht. Als Major der Reserve bin ich ein leidenschaftlicher Verfechter der Wehrpflicht. Neben der sozialen Bedeutung dieser Dienstzeit, halte ich ein Festhalten an der Wehrpflicht jedoch auch aus ökonomischen und militärischen Gründen für angebracht. Die Erfahrungen unserer Nachbarn, die in den 90er Jahren die allgemeine Wehrpflicht abgeschafft haben, zeigen, dass Einführung und Unterhalt einer reinen Berufsarmee mittel- und langfristig hohe Kosten nach sich ziehen. Neben den Werbungskosten muss für eine reine Berufsarmee ein deutlich höherer Betrag für Sold, zusätzliche Anreize und Zulagen während der Dienstzeit sowie die Fortbildungsmaßnahmen zum Ende der Dienstzeit angesetzt werden. Darüber hinaus wären zusätzliche finanzielle Mittel für die Weiterbildung der Soldaten sowie für die Übernahme von Aufgaben einzuberechnen, die derzeit von Wehrpflichtigen übernommen werden können.

Den Vorschlag von Altbundeskanzler Helmut Schmidt, auch junge Frauen zu einem allgemeinen Wehrdienst von sechs Monaten zu verpflichten, halte ich für nicht gerecht. Frauen bekommen Kinder und leisten immer noch den Großteil der Erziehungsarbeit. Ein, wie ich zugebe, nicht ganz sachgerechtes Argument, aber zielführend.

Ich hoffe, Ihnen meine Position damit klar gemacht zu haben.
Mit freundlichem Gruß,
Ihr Johannes Kahrs