Frage an Johannes Kahrs von Nico K. bezüglich Soziale Sicherung
Ich finde es etwas dreist, wenn hier angebliche ALG II Empfänger anderen ALG II Empfängern Tipps geben wollen, wie man mit 347 Euro auskommen kann. Da hier mein Name gefallen ist, darf ich auch was dazu schreiben.
Niemand kann über abgeordnetenwatch.de überprüfen, ob derjenige wirklich auf ALG II angewiesen ist oder nicht.
Wie das mit dem "Hausarztmodell" ist , kann man bei Wikipedia unter der Eingabe Praxisgebühr nachsehen.
Meine Frage, wo findet sich beim ALG II Regelsatz überhaupt ein Ausgleich für die Praxisgebühr?
Warum gönnt man den ALG II EmpfängerInnen nicht eine kulturelle Teilnahme?
Warum führt man nicht flächendeckend Sozialtickets für ärmere Menschen ein???
Im VSS bekommen Senioren z.B. Seniorentickets also verbilligte Tickets. Egal wieviel Rente sie beziehen. Jüngere Menschen Junior Tickets. Es gibt Studententickets usw. Nur für Arbeitslose gibt es keine Vergünstigungen
Sollte man das nicht besser vom Einkommen abhängig machen?
Und nicht vom Alter oder Status.
Es kann m.E. micht so sein, dass Bundestagsabgeordnete umsonst Bahn fahren dürfen und ALG II Empfänger jeder Flexibilität beraubt werden!
Mit freundlichen Grüßen
Nico Klimmt
Lieber Herr Klimmt,
was Bürger hier schreiben, kann ich nicht kontrollieren. Nur reine Meinungsäußerungen und Kommentierungen sind nicht gestattet, solche Anfragen werden aber auch dann nicht von den teilnehmenden Abgeordneten, sondern von Abgeordnetenwatch abgelehnt.
Während der Zeit der Arbeitssuche sind die Empfänger des ALG II kranken-, renten- und pflegeversichert. Die Praxisgebühr ist von der Regelleistung zu begleichen.
Bei sehr vielen kulturellen Einrichtungen, in kommunalen Schwimmbädern, bei den Öffentlichen Nahverkehrsunternehmen vieler Städte usw. gibt es vergünstigte Eintrittspreise bzw. Karten für sozial Schwächere. Eine Teilnahme am kulturellen Leben ist somit möglich. Dabei liegt die Einführung solcher ermäßigter Tarife fast ausschließlich in der Verantwortung der jeweiligen Institution, der Kommune, oder des Landes, nicht aber beim Bund.
Trotzdem halte ich Sozialtickets u.ä. natürlich für sehr begrüßenswerte und vernünftige Einrichtungen. Die SPD macht sich ja nicht zuletzt für die Teilhabe aller, auch der sozial Schwächeren, am gesellschaftlichen Leben stark. Wie gesagt, die Verantwortung liegt in diesen Bereichen meist auf kommunaler Ebene. Ich möchte Sie nicht zuletzt deswegen darum bitten, sich an den örtlichen Abgeordneten zu wenden, als Vertreter von Hamburg-Mitte kann ich Ihre Situation in Euskirchen schwer einschätzen.
Mit freundlichen Grüßen,
Johannes Kahrs