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Johannes Kahrs
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Frage von Peter R. •

Frage an Johannes Kahrs von Peter R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Kahrs,
ich finde die Politiker,sollten sich von einer unabhängigen Kommission z.B. Rentner,Harzvier Empfänger oder von alleinerziehenden Müttern bestehen,denn diese Schicht der Bevölkerung steht mitten im Leben und weiß mit wie wenig Geld man auskommen muß. Es wird von der Politik so oft das Wort Mittelstand in den Mund genommen,aber was wird für den Mittelstand denn so grosses von der Politik getan? Die Politik nennt sich dann noch,wir sind die" Mitte". Ich sage der Politik ganz klar, ich ging Jahrzehnte zur Wahl,letzte mal bin ich nicht zur Wahl gegangen,weil die Politik vor den Wahlen viel verspricht und nach den Wahlen viele Versprechen bricht. Die Parteien denken,auch wenn wir das aussitzen,wird es sich um uns wieder beruhigen.Denkste,das Volk wird immer mehr zu der Linkspartei schauen,wir sich mit der Linkspartei zwar nicht identifizieren,aber aus Protest diese wählen.Meine Bitte an die Politik,nicht erst warten bis alles kaputt ist,sondern agieren.
In unserer Familie und im Berufsleben (Mittelstand,Handwerksunternehmen) gilt immer korrekt miteinander umzugehen. Werte die früher immer weiter vermittelt wurden,fällt es in der heutigen Gesellschaft schwer der Jugend zu vermitteln.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Rosen,

Vielen Dank.

Ich kann Ihrer E-Mail zwar keine direkte Frage entnehmen, möchte aber doch versuchen, auf Ihren Beitrag zu antworten.

In meiner Arbeit im Bundestag, insbesondere aber in meinem Wahlkreis in Hamburg-Mitte, komme ich tagtäglich mit den unterschiedlichsten Problemen, Sorgen und Lebenssituationen von Menschen in Berührung. Darunter sind natürlich auch viele Arbeitslose, Rentner, Familien, Alleinerziehende, genauso wie die Besitzer kleiner und mittelständischer Unternehmen. Dieser alltägliche Bürgerkontakt ist für jeden Abgeordneten wichtig, denn er bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Ausübung des Mandats. Daß ?die Politik? keine Ahnung vom normalen Leben habe, ist ein Pauschalurteil, das der Wirklichkeit selbst nicht gerecht wird. Wenn Sie auf die Höhe der Abgeordnetendiäten anspielen, so kann ich nur noch einmal wiederholen, dass ich im letzten Jahr gegen die Erhöhung gestimmt habe.

Die SPD hat sich immer als Partei der abhängig Beschäftigten, der kleinen und der mittleren Unternehmen verstanden. Diese bilden die Mitte der Gesellschaft, und dort stehen wir Sozialdemokraten. Für uns ist aber auch schon immer die Solidarität mit den sozial Schwächeren Teil unseres Selbstverständnisses. Es war die SPD unter Gerd Schröder, die die Reformen, die in sechzehn Jahren Kohl-Regierung nie durchgeführt wurden, angepackt hat, und die Wirtschaftsdaten (auch und gerade die des Mittelstandes!) zeigen, dass diese Reformen richtig waren. Dazu gehören auch die sogenannten Hartz-Reformen. Dass diese Reformen zunächst auch Belastungen mit sich bringen könnten, daraus wurde nie ein Hehl gemacht.

Die von Ihnen erwähnte Linkspartei tut dagegen genau das, was sie in Ihrer E-Mail anprangern. Sie verspricht den Menschen das Blaue vom Himmel, will alle Reformen zurückdrehen und die Leute glauben machen, dass Politik alles bewerkstelligen könne. Die Linkspartei tut sich damit selbst keinen Gefallen, denn früher oder später werden diejenigen Bürger, die diese Partei jetzt wählen, merken, dass die Konzepte der Linken an der Wirklichkeit vorbeigehen.

Ich werde weiterhin alles tun für die Bürger meines Wahlkreises, und mich dabei nicht von der Linken noch von den Widerständen des Koalitionspartners schrecken lassen.

Mit freundlichen Grüßen,

Johannes Kahrs