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Frage von Helmut S. •

Frage an Johannes Kahrs von Helmut S. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrter Herr Kahrs,

auch wenn Sie im Bundestag andere Arbeitsschwerpunkte haben, als Ihr Wähler im Wahlkreis möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf die Kampagne "Ampelkennzeichnung für Lebensmittel" lenken .( http://www.foodwatch.de ). Persönlich bin ich zwar kein Opfer der aktuell und, wenn die Regierungspläne umgesetzt werden, auch künftig völlig unzureichenden und vor allem verwirrenden Kennzeichnung von Lebensmitteln. Mit anderen Worten: Ich persönlich habe kein Übergwicht und bin - dem Abitur sei Dank! - intellektuell in der Lage zu begreifen, was in Lebensmitteln oftmals ( bei übermäßigem / häufigem Verzehr) Schädliches oder Riskantes enthalten ist.

Mir persönlich ist aber auch bewußt, daß ich damit einer Minderheit angehöre; meine tägliche Lebenserfahrung zeigt mir, daß für die breite Masse eine möglichst simple und narrensichere Kennzeichnung nötig ist, will "man" damit etwas für die Gesundheit erreichen.

Die geplante Regelung verlangt Vorkenntnisse, Kopfrechnen und akademisch geschultes Denken vom Konsumenten. Da dies so bei der breiten Masse und schon gar nicht bei der Unterschicht vorausgesetzt werden kann, halte ich die geplante Regelung für ein Feigenblatt. Die Regierung kann sagen: "Aber wir haben doch eine Regelung ..." - nur können die, die sie am meisten brauchen, sie vermutlich nicht anwenden und fallen weiterhin der verlogenen Produktwerbung zum Opfer. Und man kann auf sie mit Fingern zeigen:" Selber schuld am Übergewicht, steht doch alles auf den Packungen, muß man nur lesen, ..."

Und: Viele Menschen sind aufgrund ihrer Lebensumstände gezwungen bspw. noch schnell nach der Arbeit einzukaufen. In einer solchen Situation ist ein *ganz* einfaches System von Vorteil. Ich jedenfalls kann es mir nicht vorstellen, in einem hektischen und vollen Supermarkt in aller Ruhe auch noch aufwendige Vergleichsrechnungen durchzuführen.

Nachdem ich nun meine Ansicht ausgebreitet habe, hätte ich auch gern Ihre Meinung hierzu gelesen.

Mit freundlichem Gruß
Helmut Schibath

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Antwort von
SPD

Moin Herr Schibath,

vielen Dank für Ihre E-Mail.

Ich habe mir die von Ihnen verlinkte Kampagne angesehen und denke, dass sie durchaus unterstützenswert ist.

Auch, wenn ich glaube, dass der Staat dem Bürger nicht vorzuschreiben hat, wie er sich ernähren soll, und dass den allermeisten Menschen durchaus bewusst ist, dass Lebensmittel mit hohem Fett- oder Zuckeranteil nicht gerade gesundheitsförderlich sind, und dass der beste Weg, um einer der Gesundheit abträglichen Ernährung vorzubeugen, Aufklärung gerade an Schulen ist, denke ich doch, dass eine einfache, für jeden verständliche Kennzeichnung von Lebensmitteln ihren Sinn hat.

Ich werde mich darum gerne dafür einsetzen und hoffe, auch in einem von der CSU geführten Ministerium Gehör zu finden.

Mit freundlichen Grüßen,

Johannes Kahrs