Frage an Johannes Kahrs von sarah k. bezüglich Bildung und Erziehung
sehr geehrter herr karrs!!!
ich bin im sowikurs kl 7 der rs much. was sind die ziele der spd ???
freundliche grüße
sarah kuhlen
Liebe Sarah,
die SPD ist die älteste demokratische Partei Deutschlands. Sie wurde 1861 gegründet. Ihre Anfänge liegen in der Arbeiterbewegung. Der Grundgedanke der SPD war und ist in all dieser Zeit derselbe geblieben: soziale Gerechtigkeit und die Würde jedes einzelnen Menschen. Die SPD hat im Oktober 2007 auf dem Bundesparteitag in Hamburg ein neues Grundsatzprogramm beschlossen. Darin werden unsere Ziele wie folgt beschrieben:
1. Eine friedliche und gerechte Welt Dieses Ziel hat besonders große Auswirkungen auf die sozialdemokratische Außen– und Sicherheitspolitik. Es bedeutet für uns Sozialdemokraten, dass wir nach Zusammenarbeit zwischen den Staaten, nach Völkerverständigung und damit nach der Verhinderung von Kriegen streben. Deshalb unterstützt die SPD auch die UNO und die Europäische Union sowie überhaupt alle friedlichen Staatenbündnisse. Wir lehnen Angriffskriege ab und versuchen, Konflikte durch Verhandlungen zu lösen. Dabei ist für uns wichtig, dass die Menschenrechte immer und überall gelten. Sie sind für uns überhaupt die Grundlage unserer Politik.
2. Ein soziales und friedliches Europa
Europa ist in den letzten Jahrzehnten immer weiter zusammengewachsen. Das war noch vor 60 Jahren kaum vorstellbar. Jahrhundertelang waren die Beziehungen zwischen den Staaten Europas vor allem durch Kriege geprägt. Es hat bis 1945 niemals eine Generation gegeben, die nicht einmal in ihrem Leben einen Krieg erlebt hat. Deshalb ist die Europäische Einigung so wichtig. Die EU ist wohl das erfolgreichste Friedensprojekt, das es je gegeben hat. Es dient aber nicht nur dem Frieden, sondern auch dem Wohlstand der Europäer. Die EU ist heute der größte Binnenmarkt der Welt. Weil die EU so erfolgreich dabei ist, Frieden und Wohlstand für die Menschen zu sichern, unterstützt die SPD sie. Dabei soll die weitere Entwicklung nach unseren Vorstellungen aber immer sicherstellen, dass in Europa auch soziale Gerechtigkeit herrscht.
3. Solidarische Bürgergesellschaft und demokratischer Staat In einer Bürgergesellschaft übernehmen Menschen aus eigenem Antrieb Verantwortung füreinander und für unser Land. Das geschieht zum Beispiel in Vereinen, Parteien, in Kirchen und Verbänden, einfach überall dort, wo Menschen nicht für ihren eigenen Profit, sondern für das Allgemeinwohl arbeiten. Das macht sie erst zu „richtigen“ Staatsbürgern. Diese Orientierung am Allgemeinwohl soll auch für den Staat das höchste Ziel sein. Und da die Menschen selbst am besten wissen, was für sie am besten ist, ist die beste Staatsform die Demokratie, in der Menschen durch offene Diskussion und durch Wahlen ihre politischen Ziele verwirklichen können. Umgekehrt bekämpfen wir die Gruppen, die sich gegen diese Gesellschaft freier Bürger wenden, zum Beispiel Rechtsextreme. Eine Grundlage einer starken Bürgergesellschaft und einer effektiven Demokratie ist ein hoher Bildungsstandard. Schulen sollen dabei neben Wissen auch die Fähigkeit zum eigenständigen Denken und zum gesellschaftlichen Engagement vermitteln.
4. Gleichstellung der Geschlechter
Ungerechtfertigte Ungleichheiten zwischen den Menschen wollen wir beseitigen. Deshalb ist eines unserer Ziele die vollständige Gleichstellung von Frauen und Männern. Bestehende Ungerechtigkeiten, wie z.B. die Tatsache, dass viele Frauen für die gleiche Arbeit immer noch weniger bezahlt bekommen als Männer, sollen beseitigt werden.
5. Nachhaltiger Fortschritt und qualitatives Wachstum
Wirtschaftliches Wachstum und technischer Fortschritt dürfen nicht zu Lasten kommender Generationen und der natürlichen Lebensgrundlagen gehen. Wir setzen uns dafür ein, dass zwischen beidem ein belastbares Gleichgewicht herrscht: Umweltschutz und Wirtschaftswachstum sollen sich im Idealfall ergänzen. Beides kommt allen Menschen zugute.
6. Gute Arbeit
Arbeit ist der Schlüssel für Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Sie gibt Lebenssinn und Anerkennung. Arbeit verhindert soziale Ausgrenzung und ermöglicht ein selbstbestimmtes Leben. Arbeitslosigkeit dagegen, meist nicht selbst verschuldet, verletzt die Menschenwürde, grenzt aus und kann krank machen. Jede gut gemachte Arbeit verdient Respekt, aber nicht jede Arbeit ist gute Arbeit. Die SPD will Arbeit, die gerecht entlohnt wird, die Teilhabe an den sozialen Sicherungssystemen voll ermöglicht, Anerkennung bietet, nicht krank macht, die erworbene Qualifikationen nutzt und ausbaut, demokratische Teilhabe garantiert und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglicht. Eines unserer Teilziele ist immer noch die Vollbeschäftigung: jeder in Deutschland soll einen guten Arbeitsplatz haben. Außerdem sollen die Arbeitnehmer ihre Rechte im Betrieb wahrnehmen, also z.B. einen Betriebsrat bilden oder bei den Tarifbildungen mitbestimmen dürfen.
7. Der vorsorgende Sozialstaat
Der Sozialstaat ist eine große Errungenschaft des 20. Jahrhunderts. Daher gehören für die SPD Demokratie und Sozialstaat zusammen. Der Sozialstaat hat Millionen von Menschen aus den Zwängen ihrer Herkunft befreit, vor Härten des Marktes geschützt und ihnen Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben eröffnet. Er ist eine entscheidende Grundlage für die wirtschaftliche Dynamik, die unseren Wohlstand schafft. Teilhabe aller Menschen an der wirtschaftlichen, kulturellen, sozialen und politischen Entwicklung ist das Ziel sozialdemokratischer Politik. Zentral dafür sind gute Bildung, eine vernünftige Bezahlung der Arbeit und Gesundheit, aber auch die gerechte Verteilung des Wohlstands.
8. Bessere Bildung, kinderfreundliche Gesellschaft, starke Familien Teilhabe aller Menschen an der wirtschaftlichen, kulturellen, sozialen und politischen Entwicklung ist das Ziel sozialdemokratischer Politik. Zentral dafür sind gute Bildung, existenzsichernde Arbeit und Gesundheit, aber auch die gerechte Verteilung des Wohlstands.
Ich hoffe, dass ich Deine Frage damit zufriedenstellend beantworten konnte. Wenn Du noch weitere Fragen hast, stehe ich Dir selbstverständlich gerne zur Verfügung.
Mit fröhlichem Gruß,
Johannes Kahrs