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Johannes Kahrs
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Frage von Gisela W. •

Frage an Johannes Kahrs von Gisela W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Kahrs,

ob bei den Genossen in Hessen und Hamburg oder ob bei den Christsozialen in Bayern (um nur einige Beispiele zu nennen) - es ist immer wieder festzustellen, dass eine kleine Gruppe von Funktionären gegen den deutlich erkennbaren Willen der Basis bestimmte personelle Entscheidungen unbedingt durchsetzen will.
Meine Fragen:

Glauben Sie nicht, dass diese Hinterzimmer-Politik dem Ansehen der Demokratie schadet?

Glauben Sie nicht, dass dadurch viele (besonders auch junge) Menschen davon abgehalten werden, sich in den Parteien zu engagieren?

Glauben Sie nicht, dass politische Willensbildung ein offener, fairer Prozess sein sollte und kein Intrigantenstadel?

Welche Lehren und politischen Konsequenzen ziehen Sie persönlich aus den Entwicklungen der letzten Wochen in Hamburg, aber auch der letzten Jahre insgesamt (immer weniger Parteimitglieder, immer geringere Wahlbeteiligung,...) ?

Mit freundlichen Grüßen

G.Weidemann

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Weidemann,

jeder Funktionär ist von der Basis gewählt worden und stellt sich alle 2 Jahre wieder dem Votum der Basis. Ich selbst bin auf vielen Veranstaltungen meiner Partei in Hamburg Mitte und spreche mit vielen Mitgliedern. In den vergangenen Monaten wurde viel in der Partei, auf allen Ebenen, diskutiert und gesprochen, insbesondere der Nachwuchs, die Jusos, die sich stark für Frau Stapelfeld eingesetzt haben, waren auf allen Ebenen beteiligt. Interne Auseinandersetzungen, das Suchen nach Mehrheiten, das Streiten um Meinungen und Richtungen gehören zu einer Partei. Dabei dürfen aber Grenzen nicht überschritten werden. Das gegenseitige Runterreden, insbesondere in der Öffentlichkeit muss vermieden werden, gehört sich nicht. Dies darf aber nicht mit der legitimen Stellungnahme für oder gegen einen Kandidaten verwechselt werden.
Ich bin sehr froh, dass sich die Partei jetzt geschlossen hinter Michael Naumann versammelt hat. Er kann einer der großen Hamburger Bürgermeister werden. Ich werde ihn unterstützen.

Ihr Johannes Kahrs