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Frage von Eike Bengt N. •

Frage an Johannes Kahrs von Eike Bengt N. bezüglich Finanzen

Lieber Johannes,

ich habe mich sehr gefreut, als die Tage zu hören war, dass nun endlich eine Finanztransaktionssteuer kommen soll! Es ist schön zu sehen, dass sich Olaf Scholz im Gegensatz zu seinen Vorgängern tatsächlich an dieses heikle Thema gesetzt hat und einen Vorschlag unterbreitet. Ich habe dennoch große Zweifel daran, dass das eigentliche Ziel – nämlich die Einschränkung von Hochfrequenzhandel – wirklich erreicht wird.

Im Prinzip ist ja seit der Finanzkrise klar, dass es auf Finanzmärkten unglaublich schnelle und spekulative Transaktionen gibt. Diese haben keinen nachhaltigen Mehrwert für die Gesellschaft, da sie allein Preisschwankungen und -unterschiede provozieren und ausnutzen. Unter anderem hat der Derivatehandel zur Instabilität der Finanzmärkte und letztlich zur Finanzkrise geführt.

Warum sollen diese Transaktionen, die teilweise innerhalb von Millisekunden getätigt werden, jetzt von der vorgeschlagenen Finanztransaktionssteuer ausgenommen werden? (Im aktuellen Vorschlag wird der Aktienhandel innerhalb eines Tages ausgeschlossen.)

Weshalb entsteht so ein Nachteil für langfristige Investoren, zu denen auch eine breite Schicht in der Mitte unserer Gesellschaft gehört, die über Aktien für das Alter vorsorgen möchten?

Sicherlich sind europäische Partnerländer wie Frankreich nicht daran interessiert, Hochfrequenzhandel zu besteuern und somit ihren Großbanken zu schaden. Was kann und muss Olaf Scholz aber noch tun, um Partnerländer davon zu überzeugen?

Ich bin wie immer auf deine Antworten gespannt!

Beste Grüße

Eike

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Antwort von
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Moin Eike,

vielen lieben Dank für deine Nachricht.

Die von Olaf vorangetriebene Finanztransaktionssteuer soll in zehn europäischen Ländern künftig gelten. Dass dies ein Heidenaufwand im Hinblick auf die Koordinierung, Abstimmung und von allen Seiten Kompromissbereitschaft erfordert hat, kannst du dir sicherlich vorstellen. Ziel von Olaf war es (und ist es nach wie vor), hochspekulative Geschäfte (Stichwort "Derivatenhandel") ebenfalls zu besteuern, er konnte sich bei den europäischen Partnern schlichtweg nicht durchsetzen.

Das nun von allen Seiten Kritik auf sein Vorhaben einprasselt ist verständlich, aber genauso verlogen. Immerhin hat sich da mal jemand rangetraut.

Es bleibt, da bin ich mir sicher, ein Schritt in die richtige Richtung, auf die aber noch viele weitere folgen müssen, ich denke da sind wir einer Meinung.

Fröhlicher Gruß

Dein

Johannes