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Frage von Christian R. •

Frage an Johannes Kahrs von Christian R. bezüglich Umwelt

Der Weltklimarat hat kürzlich verkündet, dass ohne baldige, drastische Maßnahmen eine kritische Erderwärmung praktisch nicht mehr zu verhindern sein wird.
Während ich privat zwar schon seit Längerem tue, was ich kann, um meinen und den CO2-Ausstoß meiner Familie klein zu halten und auch andere davon überzeuge, scheint mir das wie Wasser in die Ebbe zu schütten. Es braucht hier m.E. eine globale politische Lösung, in welcher Form auch immer.
Welche Lösung streben Sie an?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Richter,

vielen Dank für Ihre Nachricht; auch an Sie die Bitte um Nachsicht für die verspätete Antwort.

Deutschland hat sich mit dem Klimaschutzplan 2050 zu den Pariser Klimazielen verpflichtet, das ist nun einmal Fakt und genau jener globalpolitische Ansatz, den Sie angesprochen haben. Was bedeutet das nun konkret?

Bis 2030 soll der Treibhausgasausstoß um 55 Prozent, bis 2050 um 80 bis 95 Prozent reduziert werden.
So kann Deutschland seinen notwendigen Beitrag für den Klimaschutz leisten.

In den Koalitionsverhandlungen haben wir als SPD aber weiter darauf gedrungen, dass diese Ziele mehr Verbindlichkeit erhalten.
Darum wird das Bundesumweltministerium nächstes Jahr ein Klimaschutzgesetz vorlegen, das die Ziele rechtlich verbindlich macht.

Was jetzt folgen muss sind internationale, europäische und nationale Anstrengungen der Bundesregierung, um den ambitionierten Klimaschutz im Sinne der Klimaziele von Paris Geltung zu verschaffen.

Darauf geht der gemeinsame Antrag der Koalition ein, der diese Woche im Plenum beraten wird.

Folgende Hausaufgaben müssen wir also alsbald erledigen:

- Die Verabschiedung eines Klimaschutzgesetzes für die Klimaziele bis 2030
- Unterstützung des Strukturwandels in den Kohleregionen
- Schnellerer Ausbau der Erneuerbaren Energien schon in 2019 und 2020
- Mehr Schutz der Artenvielfalt: Bekämpfung des Insektensterbens und Einschränkung des Glyphosateinsatzes
- Verstärkung der europäischen Zusammenarbeit (Stichwort: Vereinheitlichung/Verrechtlichung) im Kampf gegen den Klimawandel.

Im Grunde ist es aber so, dass zunächst einmal jeder einzelne Bürger als Beispiel vorangehen muss;
dass der globale Klimaschutz dann und wann als Unmöglichkeit erscheint, ist nachvollziehbar.
Der Punkt ist aber vielmehr, dass ein genereller Mentalitätswechsel eintreten muss -und der tritt eben nicht von heute auf morgen ein.
Jetzt als Bundesrepublik oder als Bürger die Flinte ins Korn zu werfen, ist zu einfach und kann nicht
unser Anspruch sein.

Mit freundlichem Gruß

Ihr

Johannes Kahrs