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Frage von Jan S. •

Frage an Johannes Kahrs von Jan S. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Kahrs,

Bürger in der Grundsicherung bekommen ihre Wasserrechnung im Rahmen der Übernahme der Betriebskosten der Wohnung bezahlt. Viele sparsame Mieter sind traurig, daß sie von ihrem niedrigen Wasserverbrauch nichts haben, da die Wasserkosten mit der nächsten Überweisung verrechnet werden. Manch einer verzichtet da auf jede Sparsamkeit. Wäre es nicht auch ökologisch über eine Pauschalisierung der Wasserkostenübernahme nachzudenken. Es wäre ein kleiner Anreiz für den Mieter mit Grundsicherung.

Gruß aus Barmbek

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Frage. Den Gedanken dahinter verstehe ich natürlich grundsätzlich. Es gibt allerdings zwei Gründe, die meiner Meinung nach dagegen sprechen:

1. Bevor die Wasserrechnung direkt vom Jobcenter beglichen wurde, war es in der Tat so, dass den Leistungsberechtigten das Geld pauschal zur Verfügung gestellt wurde. Dieses System hat man deshalb geändert, weil es einige gab, die dieses Geld nicht zum Begleichen der entsprechenden Rechnungen genutzt hatten, sondern es anderweitig ausgaben. Dies führte zu Schulden, die mittelfristig endgültig gescheiterte Existenzen verursachten oder schließlich wieder durch den Steuerzahler beglichen werden mussten. Daher rührt das jetzige System.

2. Die Ungerechtigkeit könnte bei einer Umstellung des Systems auch andersherum bestehen. Der Bürger in Grundsicherung ist sparsam, damit er mit dem Pauschalbetrag auskommt. Die anderen Bewohner des Hauses haben aber einen höheren Wasserverbrauch (aus welchen Gründen auch immer: Großfamilie, weniger sparsam etc.) und der Leistungsberechtigte bekommt eine Rechnung, die den Pauschalbetrag überschreitet. Auch das wäre nicht gerecht und kann nicht im Sinne des Erfinders sein...

Mit freundlichem Gruß
Johannes Kahrs