Frage an Johannes Kahrs von Andreas K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Kahrs,
wie man der Hamburger Presse entnehmen konnte, wurde in der Sophie-Barat-Schule in Rotherbaum ein Dresscode zum neuen Schuljahr verabschiedet.
In diesem Dresscode werden u.a. Jeansshorts untersagt. Im Ergebnis ist es damit den Schülerinnen und Schülern nicht mehr gestattet, Kleidung zu tragen, die in Deutschland gesellschaftlich akzeptiert ist. Hiermit meine ich Kleidung, die im Straßenfeld alltäglich ist.
Der Grund für die Entscheidung der Schule besteht darin, dass es einen Handlungsbedarf gab. Daraus folgt, dass Schüler der Schule die jetzt getroffenen Regeln missachtet haben. Schüler von Eltern, die sich bewusst für diese Schule entschieden haben und nun von einem "demokratischen" Beschluss bevormundet werden.
Folgendes konstruiertes Beispiel: Ein Elternpaar, beide selbständig und frei von Einschränkungen in der täglichen Kleiderwahl. Er, Softwareentwickler, arbeitet von zu Hause. Sie, Modedesignerin. Beide entscheiden sich für die Ausbildung nach christlichen Werten (die im wesentlichen etwas mit dem Verhalten gegenüber Mitmenschen zu tun haben und nicht mit der Wahl eines Outfits). Der Tochter ist es wichtig, sich über die Kleidung auszudrücken, ihre Eltern leben es ihr vor. Sie hat daher einen individuellen Kleidungsstil, es ist Hochsommer und sie zieht eine kurze Jeans an. Dieses wird ihr nun untersagt.
Wie stehe Sie zu dieser Entscheidung der Schule?
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Kollmorgen
Sehr geehrter Herr Kollmorgen,
Bildung ist Ländersache - und in diesem Fall bin ich froh darüber. Ich hätte hierzu zwar eine private Meinung, aber da ich als Haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion hier keine Zuständigkeit besitze, behalte ich diese für mich.
Mit freundlichem Gruß,
Johannes Kahrs