Frage an Johannes Kahrs von Gabriele T. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Kahrs,
die SPD hat seinerzeit zusammen mit den Grünen die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte beschlossen.
Nach PRISM und Tempora würde mich sehr interessieren, wie Sie zur Datensicherheit von Millionen sensibler Krankheitsdaten der gesetzlich Versicherten stehen, deren Daten mit Hilfe der neuen Karte auf Servern gespeichert werden sollen. Wird die SPD unter Einbeziehung der jetzt bekannt gewordenen Spionageaffäre ihre Einstellung ändern und den Stopp der Karte erwägen um die sensiblen Daten von Millionen Bundesbürgern zu schützen?
Mit freundlichen Grüßen
Gabriele Thiess
Sehr geehrte Frau Thiess,
vielen Dank für Ihre Frage.
Auf der elektronischen Gesundheitskarte werden verpflichtend nur die Verwaltungsdaten des Patienten gespeichert.
Dies sind zum einen Name, Geburtsdatum, Geschlecht und Anschrift sowie zum anderen Angaben zur Krankenversicherung, also Krankenversichertennummer, der Versichertenstatus und der Zuzahlungsstatus. Diese Daten dienen den Krankenkassen als Berechtigungsnachweis für die Inanspruchnahme von Leistungen. Alle darüber hinausgehenden medizinischen Informationen werden nur auf ausdrücklichen Wunsch des Versicherten gespeichert.
Der Einzelne hat es also selbst und eigenverantwortlich in der Hand, welche Daten auf der Karte gespeichert werden. Dabei muss bedacht werden, dass einige dieser Daten, etwa zu speziellen einzunehmenden Medikamenten, im Notfall lebensrettend sein können. Es gilt also, abzuwägen, welches Risiko einem hier schwerwiegender erscheint. Ob die Gesundheitsdaten von Millionen Versicherten für ausländische Geheimdienste interessant sind, kann ich nicht abschließend beurteilen, es erscheint mir aber wenig plausibel.
Mit freundlichen Grüßen,
Johannes Kahrs