Frage an Johannes Kahrs von Thomas W. bezüglich Finanzen
Guten Tag Herr Kahrs,
ich lese in den Zeitungen, dass wegen der Krise in Griechenland auf einen fallenden Euro spekuliert wird. Wer spekuliert da eigentlich? Sind es die Banken, denen wir mit Steuergeldern den A….. gerettet haben. Werden die Baken jetzt mit unserem Geld uns alle nochmals in eine weitere Krise stürzen? Ist dieses Thema in Berlin aktuell, wird es im Haushaltausschuss und im Bundestag zum Thema gemacht?
Sehr geehrter Herr Wendt,
Vielen Dank für Ihre E-Mail.
Grundsätzlich haben Sie nicht unrecht, bei den Akteuren auf den internatioanlen Finanzmärkten handelt es sich tatsächlich zum größten Teil um Banken, dazu gehören sicherlich auch einige Institute, denen in der Finanzkrise durch das Finanzmarktstabilsierungsgesetz vom Staat geholfen wurde. Bei dieser Hilfe handelte es sich aber nicht um direkte Finanzmittel, sondern um die Übernahme von Risiken, um die Liquidität der Banken sicherzustellen und die Kreditvergabe an die Bankkunden wieder ins Roleln zu bringen.
Das Thema Griechenland beschäftigt dieser Tage alle Finanz- und Europapolitiker. Die SPD-Bundestagsfraktion hat sich, wie auch SPD-Vorsitzender Sigmar Gabriel, gegen direkte Finanzspritzen ausgesprochen.
Selbstverständlich sind wir von der SPD gegen jede Art von Spekulationen, die die Krise noch befeuern. Alle Mitglieder der Eurozone sind finanzmarktmäßig so miteinander verwoben, daß es Deutschland nicht einfach egal sein kann, wenn Griechenlands Wirtschaft leidet. Dennoch will ich der griechischen Regierung keine Belehrungen erteilen, schon gar nicht solche hämisch-arroganten, wie es einige Kollegen von CDU/CSU und FDP tun ("Inseln verkaufen"). Als Haushaltspolitiker würde ich allerdings immer zu einer soliden und transparenten Haushaltspolitik raten, ob nun in Griechenland oder in Deutschland.
Mit freundlichen Grüßen,
Johannes Kahrs