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Frage von ronald m. •

Frage an Johannes Kahrs von ronald m. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Kahrs,

am 05.06.2009 erfolgte ein Beschluss der Innenministerkonferenz der Länder, der ein "Herstellungs- und Verbreitungsverbot" von Action-Computerspielen vorsieht.

Immer wieder werden entsetzliche Ereignisse, wie z.B. Amokläufe von Jugendlichen in Schulen von der Politik zum Anlass genommen Computerspiele zu diskreditieren, owohl ein empirischer Nachweis zwischen physischer Gewaltausübung und Nutzung von Computerspielen nicht erbracht worden ist. - In den USA zeigt die Forschung eher einen anderen Trend an, nämlich dass durch Nutzung von Computerspielen, speziell Actiongames mit Gewaltdarstellung, Gewalterlebnisse kompensiert und Gewaltanwendung abgebaut werden kann, ähnlich den Möglichkeiten im Kampfsport.

Sie sind selbst beim Militär gewesen und sollten darum wissen.

Ein generelles Herstellungs- und Vertriebsverbot von Computerspielen und Filmen mit realistischer Gewaltdarstellung für Erwachsene greift in die Demokratie- und Bürgerrechte ein, steht im Widerspruch zum Grundgesetz.

Nach wie vor gilt es Kinder und Jugendliche vor nicht altersgerechten und kriminellen Inhalten zu schützen und diese Schutzbestimmungen sollten im Handel sehr genau eingehalten werden. Aber es kann nicht angehen, dass aus Vorurteilen gegenüber Computer- und Onlinespielen insgesamt volljährige Bürger und Erwachsene praktisch von der globalen Game-Community und ihrem attraktiven Entertainment- und Edutainmentangebot ausgeschlossen werden sollen.

Ich bin 50 jahre alt und nutze Computerspiele seit etwa 13 Jahren. Selbst bin ich Opfer einer Gewalttat geworden von Personen, die einen Computer nicht einmal richtig bedienen können, geschweige denn mit anspruchsvollen MMORPGs zurechtkämen.

Die positiven Seiten von PC- und Onlinegames spez. MMOs werden offenbar nicht gesehen und somit Standort D für eine weitere intelligente Branche und deren Kunden gefährdet.

Wie stehen Sie dazu ?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Mannshardt,

vielen Dank für Ihre Frage.

Ich kann Sie Ihnen ganz kurz beantworten: ebenso wie beim Thema "Paintball" halte ich ein Verbot, wie Sie es ansprechen, für wenig sinnvoll. Ich weiß mich da auch einig mit den maßgeblichen Mitgliedern der SPD-Bundestagsfraktion, allen voran Sebastian Edathy, dem Vorsitzenden des Innenausschusses.
Die Verbindung zwischen Paintball und "Killerspielen" mit tatsächlich ausgeübter Gewalt kann ich, ebenso wie Sie, nicht erkennen.

Mit freundlichen Grüßen,

Johannes Kahrs