Frage an Johannes Kahrs von Andreas W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Kahrs,
einleitend möchte ich feststellen, dass ich in meinen bisher 31 Lebensjahren so oft es mir möglich war die SPD gewählt habe, während ich den Konservativen von CDU/CSU meine Unterstützung stets verweigert habe. Die Probleme, in denen sich die Alte Tante befindet, sehe ich - obwohl einige davon ganz sicher selbst verschuldet sind - mit ehrlichem Bedauern.
Im Zusammenhang damit stehen meine Fragen: Inwiefern plant die SPD, sich im Bundestagswahlkampf in Hinsicht auf Datenschutz und Neue Medien von CDU/CSU abzuheben? Würden Sie im Fall eines Wahlsiegs Ihrer Partei bei der kommenden Bundestagswahl ein Verbot von "Killerspielen" befürworten? Würden Sie im Fall eines solchen Wahlsiegs den Aufbau von Internet-Filtern wie dem von Frau von der Leyen propagierten weiter voran treiben oder wäre der Plan damit ad acta gelegt?
Ich bin bei Weitem kein Computer-Nerd, aber ich bin seit meinem siebzehnten Lebensjahr mit dem Internet vertraut und gehöre scheinbar zu der "jungen" Generation, die sich gegen die pauschale Verurteilung von Killerspielen auflehnt, die Internet-Sperren nicht wünscht und den neuen technischen Möglichkeiten mit weniger Furcht gegenüber steht, als es - wohl natürlicherweise - ältere Menschen (und damit auch manch langjähriger Berufspolitiker) tun.
Es wäre meiner Ansicht nach wichtig, richtig, demokratiefreundlich und vor allem ein enormes Argument für die SPD und gegen die Konservativen, wenn Ihre Partei hier eine andere Position als die CDU beziehen und sie mutig vertreten würde. Ich habe - und das sage ich frei von Sarkasmus - nicht die geringste Lust, wegen dieses Themas letztendlich an die FDP oder die Grünen zu fallen.
Sehr geehrter Herr Winkler,
vielen Dank für Ihre Frage. Es tut mir leid, daß es mit der Antwort etwas gedauert hat. Das "Internetsperrengesetz" wurde gestern beschlossen und bis zur letzten Stunde sehr kontrovers diskutiert, und ich wollte die Ergebnisse dieser Diskussion abwarten. Was die Killerspiele angeht, so habe ich mich hier schon geäußert (ich halte ein Verbot für unsinnig und nicht zielführend). Beim gestern beschlossenen Gesetz verweise ich auf meine ausführliche Antwort auf die Frage von Herrn Groenewold.
Mit freundlichen Grüßen,
Johannes Kahrs