Was haben Sie vor, um das aus Forschung & Praxis bekannte "Schweigen im Jugendamt" als "gezielte politische Strategien der Leistungsverweigerung durch Fachkräfte der Kinder- & Jugendhilfe" zu beenden?
In der Forschung wird "Schweigen im Jugendamt" u.a. "im Sinne gezielter politischer Strategien der Leistungsverweigerung durch Fachkräfte der Kinder- & Jugendhilfe in Deutschland interpretiert & kritisiert." (S. Prof. Sandermann in: https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/9783845277332-307/schweigen-im-jugendamt-momente-des-nicht-sprechens-schreibens-als-schweigende-ermoeglichung-und-verweigerung-von-kinder-und-jugendhilfeleistungen-in-antrags-und-hilfeplanverfahren, S. 325: "Schweigen im Zuge von Antrags- und Verfahrensprozessen wird dementsprechend inzwischen zunehmend im Sinne gezielter politischer Strategien der Leistungsverweigerung durch Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland interpretiert und kritisiert.") Was haben Sie vor, um diese aus Forschung und Praxis bekannten Schweigepraxen in Jugendämtern als gezielte politische Strategien der Leistungsverweigerung durch Fachkräfte der Kinder- & Jugendhilfe in Deutschland zu erschweren bzw. zu beenden?
Sehr geehrter Herr H.,
vielen Dank für Ihre Anfrage vom 23.2.2022. Ich kann ein „Schweigen im Jugendamt“ als gezielte politische Strategie der Leistungsverweigerung keinesfalls erkennen. Es mag das ein oder andere Jugendamt geben, wo Bearbeitungszeiten aufgrund von Personalengpässen gerade jetzt in der Corona-Zeit nicht so sind, wie man es sich wünschen würde. Dies aber als generelle Strategie gegen Eltern zu werten, halte ich für nicht zutreffend und werde deshalb keine entsprechenden Schritte unternehmen. Was aber zu verbessern ist, ist der in manchen Jugendämtern durchaus feststellbare Personalmangel. Hier müssen wir gemeinsam mit den zuständigen Bundesländern und Landratsämtern vorgehen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Johannes Fechner