Frage an Johannes Fechner von Jana S. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Dr. Fechner,
am 22. April 2015 (vor einer Woche) hat der Europarat in einer Abstimmung eine Resolution für die Rechte und gegen Diskriminierung von Transmenschen (trans*, Transgender, Transsexuelle, ...) verabschiedet.
http://assembly.coe.int/nw/xml/XRef/Xref-DocDetails-EN.asp?FileID=21736&lang=EN
dt. Übers.: http://www.transinterqueer.org/aktuell/europarat-resolution-zur-diskriminierung-von-transgendern-in-europa
Seit vielen Jahren wird die Bundesregierung von internat. und nationalen Organisationen sowie dem BVerfG aufgefordert, die Gesetzgebung zeitgemäß und unter Berücksichtigung von Menschenrechen neu zu fassen. Die Basis des Transsexuellengesetz von 1980, nach der Transsexualität eine (zu begutachtende) psychische Störung ist, ist, ähnlich wie damals bei der Homosexualität, eine medizinisch und menschenrechtlich inakzeptable Sichtweise.
Trans*menschen sind mit über 40% Suizidrate eine aufgrund vielfältiger Diskriminierungen (soz. Ausgrenzung, Mobbing, fehlende Anerkennung, Tabuisierung, Psychopathologisierung, Jobverlust, ...) eine der im 21. Jahrhundert immer noch sträflich vernachlässigte Minderheit in unserer Gesellschaft, die in hohem Maße Schutz benötigt. Dazu gehört nicht nur die rechtliche Anerkennung, auch die Medizin sollte nicht länger willkürliche, und aufgrund überholter Richtlinien, Hindernisse in den Weg legen können, wie z.B. den würdelosen sog. "Alltagstest". (Kein Mensch sollte sich jemals sein Geschlecht unter Beweis stellen müssen!)
Immer mehr Länder auf dieser Welt wie Argentinien, Andalusien (in Spanien), Dänemark und zuletzt Malta, sowie weitere auf dem Weg überholen Deutschland links und rechts.
Wann wird es in Deutschland ein zeitgemäßes und umfassendes Gesetzespaket geben?
TrIQ hat noch eine Zusammenfassung zur Verfügung gestellt: http://www.transinterqueer.org/allgemein/europarat-verabschiedet-bahnbrechende-trans-resolution-wann-macht-deutschland-endlich-ernst-3/
Mit freundlichen Grüßen,
J. Saout