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Johann-Henrich Krummacher
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Frage von Josef B. •

Frage an Johann-Henrich Krummacher von Josef B. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Krummacher,

wie reagieren Sie, Ihre Partei auf den Uno-Bericht über den Klimawandel. Bisher findet Umwelt und die Klimaveränderung ja in der CDU nicht statt.

Wir brauchen aber doch konkrete Maßnahmen, welche sind die Konzepte Ihrer Partei?

Grüße
Josef Bosch

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Bosch,

herzlichen Dank für Ihre Mail vom 04. Februar zum Thema "Klimawandel". Gerne werde ich auf Ihre Frage antworten.

Zunächst muss festgehalten werden, dass der Klimawandel -- wie der Bereich Umweltschutz insgesamt -- sehr wohl ein Thema ist, mit dem sich die CDU seit langem ebenso intensiv wie konstruktiv auseinander setzt. Konkret auf Ihre Frage will ich zwei Ansätze nennen, mit denen sich Möglichkeiten zum Klimaschutz eröffnen:

1. Steigerung der Energieeffizienz, Energiesparen und neue Technologien: Hier sehe ich ein besonderes Potential zur Reduzierung der Kohlenstoffdioxid-Emissionen in Deutschland. Die Bundesregierung unter Angela Merkel hat beispielsweise zu Beginn der Legislaturperiode 25 Milliarden Euro bereitgestellt, die etwa zur energetischen Gebäudesanierung zur Verfügung stehen. Auch im Bereich sämtlicher Haushaltsgeräte gibt es enorme Einsparpotentiale. Besonders wichtig ist auch der Bereich Verkehr: Eine Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene sowie die Förderung neuer umweltfreundlicher Technologien im Automobilbau, beispielsweise der Hybridantrieb, sind geboten. Deutsche Ingenieure waren maßgeblich an der Entwicklung des Hybridantriebs beteiligt, aber es ist leider eine Tatsache, dass die Vermarktung und Serienproduktion hier jedoch noch nicht stattgefunden hat. Auch in der Industrie sind durch moderne Produktionsketten bis hin zu leistungsfähigen Filteranlagen Einsparpotentiale möglich. Zur Implementierung dieser Technologien stehen eine Vielzahl von Instrumenten bereit, von marktkonformen Anreizmechanismen (etwa die Emissionszertifikate), gesetzlichen Auflagen, freiwilligen Zielvereinbarung bis hin -- und dies scheint mir der langfristig wichtigste Punkt -- zum allgemeinen Bewusstseinswandel jedes Einzelnen.

2. Die richtigen Energieträger:
Hierzu gehört in erster Linie der Ausbau erneuerbare Energien: Auch die CDU-geführte Große Koalition setzt sich für deren Ausbau ein. Allerdings tun wir dies auf einer tragfähigen und marktkonformen Grundlage, denn nur so wird deren Leistungsfähigkeit in der Praxis getestet und nur so entstehen Anreize der kontinuierlichen technischen Verbesserung. "Subventionsparks" oder inneffiziente Showprojekte wollen wir hingegen nicht. Konkret sehe ich großes Potential etwa im Bereich der Biomasse und der Photovoltaik. Noch können diese Technologien jedoch eine ausreichende Energiemenge nicht generieren (gegenwärtig können nur etwa 5% unseres Primärenergieverbrauches mit regenerativen Energieträgern gedeckt werden). Um dennoch dem Klimawandel entgegen wirken zu können muss einerseits die Nutzung fossiler Brennstoffe reduziert werden. Dies bedeutet auch den Ausstieg aus der Kohlesubvention, denn das hier "verbrannte" Geld ist in der Erforschung neuer und umweltfreundlicher Technologien besser investiert. Gleichzeitig darf auch eine Verlängerung der Laufzeiten deutscher Kernkraftwerke keinem Denkverbot unterliegen. Langfristig ergeben sich auch dort natürlich Fragen, die beantwortet werden müssen (Beispiel Endlagerstätten). Damit ist auch die Kernenergie definitiv kein "Königsweg". Tatsache ist jedoch, dass die Kernkraft CO2-neutral ist und somit zumindest eine klimafreundlichere Übergangslösung darstellen kann.

Sehr geehrter Herr Bosch, wie genau die energiepolitischen Prioritäten zu setzen sind und welche Maßnahmen in welcher Reihenfolge erfolgen sollen ist nicht unumstritten. Darum wird dies auch in Zukunft immer wieder Gegenstand der politischen Debatte sein. Dies muss jedoch keinesfalls zu Lasten des Handelns gehen. Dass die Union sowohl klare umweltpolitische Konzepte hat und diese auch umzusetzen weiß steht für mich außer Frage.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Jo Krummacher