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Jörn Thießen
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Frage von Helga M. •

Frage an Jörn Thießen von Helga M. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Thießen, ich bin momentan ratlos über die halsbrecherischen Vorstöße Ihrer Partei.
Ehe, Familie zählen offensichtlich in Ihrer Partei nicht mehr. Warum wird in Zeiten, wo viele junge Elternteile keine Arbeit haben so getan, als ob unbedingt die jungen Mütter den Arbeitsmarkt in Schwung bringen müssen?
Warum stützt sich Ihre Partei seit Renate Schmidt auf solche falschen oder opportunen Personen wie den Herrn Fthenakis, der selbst einmal behauptet hat, daß ihm kein deutscher Richter widersprechen würde?
Warum soll ich die SPD noch wählen?
Für welche konservativen Werte steht Ihre Partei noch?
Seit dem Afghanistan-Krieg habe ich in Ihre Partei kein Vertrauen.
Freundliche Grüße

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Antwort von
SPD

Liebe Frau Müller,

die Familie ist eine der wichtigsten Säulen unserer Politik. Große Teile unseres Hamburger Grundsatzprogramms ruhen darauf, das wir im Oktober verabschieden werden. Die SPD-Familienpolitik ist so gut, dass sogar die christdemokratische Familienministerin sich einige ihrer Prinzipien zu eigen macht. Wir haben schon vor Übernahme der Regierungsverantwortung durch die Große Koalition auf unserem SPD-Bundesparteitag in Karlsruhe im vorletzten Jahr deutlich unterstrichen, dass Familien-, Kinder und Bildungspolitik knallharte Zukunftsthemen sind. Wer sagt, wir würden traditionelle Familienstrukturen diffamieren, denkt nicht mit. Glaubt wirklich jemand, alleinerziehende Mütter hätten ihr Schicksal selbst gewählt? Wir wollen niemanden zurück lassen, auch diejenigen nicht, die aus wirtschaftlichen Gründen nicht als Vollzeitmutter tätig sein können. Ich finde die klassischen Familienbande außerordentlich erstrebenswert. Ich weiß allerdings, dass auch intakte Elternhäuser es sich häufig nicht leisten können, ein Elternteil ganz und gar zu Hause zu belassen.

Ich will nicht verhehlen, dass ich mir eine andere Finanzierungslösung wünsche, als sie bislang von meiner Partei vorgeschlagen und diskutiert wird. Ich bin aber sicher, dass wir in den nächsten Tagen zu einer weniger erhitzten Debatte über dieses Thema zurück finden, bei der sich dann auch meine Vorstellungen von einem vernünftigen Lastenausgleich wiederfinden werden. Wichtig erscheint mir nämlich vor allem, dass in unserer Gesellschaft die Last des Kinderhabens nicht ausschließlich auf den Schultern derer verbleibt, die Kinder haben. Hier muss es eine gerechtere Verteilung geben.

Herzliche Grüße
Jörn Thießen