Frage an Jörn Thießen von Hanns S. bezüglich Innere Sicherheit
Herr Thießen,
in der DDR gab es die Aktion "schwerter zu Pflugscharen" eine antimilitaristische Aktion, die auch von den Kirchen getragen wurde. Sie dagegen sind Pastor und gleichzeitig hochdekorierter Professor bei der Bundeswehr? Wie passt dieses militaristische Engagement zur Bindung eines Christen an das 5. Gebot? Oder verfolgten Sie bei einer der beiden Ausrichtungen (Pastor und Militärmann) bzw,. bei beiden ausschließlich karrierepläne? Erlauben Sie bitte diese Frage, da ich diesen Widerspruch nicht ganz in eine widerspruchsfreie Biographie einordnen kann und mir daher auch Gedanken über die Glaubwürdigkeit eines Abgeordneten mache.
Wie ist ferner Ihre Rolle als Sektenbeautragter der SPD-Fraktion zu verstehen? Ist ein evangelischer Pastor wirklich unbefangen genug, um für die SPD oder das Parlamant eine objektive Sektendefinition vorzunehmen, insbesondere wenn sich unter dem Dach der evangelischen Kirche auch fragwürdige evangelikale Tendenzen wie zB ProChrist tummeln? Wird, wenn ein evangelischer Pastor für den Staat oder eine Fraktion den Sektenbeauftragten spielt, nicht "der Bock zum Gärtner" gemacht,. Sind Sie objektiv genug, um der Glaubens- und Gewissensfreiheit des Art. 4 GG das nötige Gewicht einzuräumen, wenn Sie für die SPD über Sekten entscheiden oder dazu Vorschläge machen?
Ich wäre froh, wenn Sie diese beiden Widersprüche in Funktionen, die Sie ausüben, aufklären könnten, da diese auch Auswirkungen auf die Glaubwürdigkeit Ihrer momentanen Rolle als Abgeordneter haben könnten, die Sie ja - trotz mancher fragwürdiger Vorschläge aus jüngerer Zeit - gerne wieder ausüben möchten.
Lieber Herr Schmidt,
ich bin bei der Bundeswehr nicht als Theologe beschäftigt. Dass sich dies ohnehin nicht gegenseitig ausschließen würde, dürfte bekannt sein, schließlich gibt es Dutzende von Militärpfarrern, die bei der Truppe seelsorgerisch tätig sind.
Auch den Posten des Sektenbeauftragten der SPD-Bundestagsfraktion bekleide ich nicht als evangelischer Pastor. Es ist eine politische Aufgabe, mich mit Psychokulten und pseudoreligiösen Gruppierungen im Hinblick darauf zu beschäftigen, ob sie sich rechtskonform und im Rahmen des Grundgesetzes bewegen - insbesondere dann, wenn sie als konfliktträchtig gelten.
Herzliche Grüße
Jörn Thießen
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