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Jörn König
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Frage von Thomas G. •

Frage an Jörn König von Thomas G. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr König,
Sie plädieren für Hayek und sein Marktgeld. Können Sie dies kurz erläutern? Wie stehen Sie zu den Ansichten Hayeks bezüglich Sozialer Marktwirtschaft? Wie stellen Sie sich die Aufklärung der Bürger bezüglich des Geld-/ Finanzsystems vor? Wie stellen Sie sich den Weg zu mehr Mitbestimmung vor?
MfG

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Sehr geehrter Herr Gorek,

ich plädiere nicht für "Hayek und sein Marktgeld". Hayek hatte nur die Idee, dass jeder "Geld" herausgeben dürfe und sich dann am Markt herauskristallisieren würde, welchem Geld die Bürger vertrauen. Das halte ich für eine gute Idee. Wie gesagt: Versuch macht kluch!

Ehrlich gesagt, kenne ich die Ansichten Hayeks zur sozialen Marktwirtschaft nicht im Detail.
Ich vermute, er war dem "sozialen" eher negativ gegenüber eingestellt. Aber es hat jetzt wenig Sinn über seine akademischen Ansichten zu philosophieren.

Zur heutigen Realpolitik: Auf jeden Fall muss gerade im Sozial- und Finanzwesen vieles vereinfacht werden (SGB II -Antrag mit 16 Seiten???; Steuererklärung), so dass es für jeden Bürger einfach, transparent und nachvollziehbar bleibt. Soziale Unterstützung sollte nur von der Kommune/Gemeinde oder völlig privat geleistet werden, damit sich keine regelrechte "Sozialindustrie" mit ihren ganz eigenen Interessen bilden kann.
Negativbeispiel ist die Agentur für Arbeit, wo nach glaubhaften Berichten sich nur noch 10 % der Beschäftigten mit der Hauptaufgabe Arbeitsvermittlung befassen.
Die Höhe der sozialen Unterstützung ist dann wieder eine Entscheidung der Bürger der jeweiligen Gemeinde, die darüber natürlich diskutieren und abstimmen muss. Auf jeden Fall sind sich dann Unterstützte und Unterstützer wieder so nah, dass Sie sich persönlich kennen können und wissen von wem Sie unterstützt werden bzw. wen Sie unterstützen.

Heute werden total anonym Steuern bezahlt, diese zentral verwaltet, dann an Träger überwiesen und dann formal-bürokratisch und anonym an die zu Unterstützenden ausgezahlt. Dabei sind alle unzufrieden, die Geber empfinden jede Abgabe als "viel zu hoch" und die Empfänger als "zu niedrig".

Einfachheit, Transparenz und Nachvollziehbarkeit müssen gewährleistet sein.

Für die Aufklärung stelle ich mir einfach vor, dass schon in der Schule genau erklärt wird, was Geld eigentlich ist und wie es entsteht.
Und zwar möglichst viele verschiedene Auffassungen (Beispiele):
- Klassische Definition: Zahlungsmittel, Wertaufbewahrung, Wertmessfunktion
Diese Definition erklärt nicht, wo Geld herkommt und suggeriert, dass die Funktionen untrennbar sind.
- Österreicher: "Nur Gold ist Geld"
- Silvio Gsell: Ausgabe von Geld mit eingebautem Wertverlust
- Debitismus: Geld ist das, was als Steuer vom Staat verlangt wird usw.

Auch die Geldentstehung als Schuld gegen Sicherheit bei vollstreckbaren Vertragsrecht (für das wiederum der Staat nötig ist) sollte in all seinen heutigen und geschichtlichen Varianten in der Schule ausgiebig behandelt werden.

Wer weiß denn heute schon, dass es die Lateinische Münzunion gab, diese quasi ein Vorläufer des Euro war und auch gescheitert ist.
Wer seine Geschichte nicht kennt, ist gezwungen, sie zu wiederholen.

Wenn man dann soweit ist, dass die Leute die Vor- und Nachteile eines jeden Konzeptes kennen, dann sollten Fachgruppen Entscheidungsvorlagen erstellen, über die dann in einer Volksabstimmung entschieden wird.

Dipl.-Ing. Jörn König (MBA)

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