Frage an Jörg-Uwe Hahn von Amadeo R. bezüglich Bildung und Erziehung
Hallo,
sehen Sie einen Grund, um das derzeitig in Hessen durchgeführte Referendariat für Lehramtsanwärter (besonders Gymnasiallehramt) zu reformieren? Wenn ja, wie?
Sehr geehrter Herr Raino,
die FDP hat als einzige Partei nach den Landtagswahlen im vergangenen Jahr Wort gehalten und einen Gesetzentwurf in den Hessischen Landtag eingebracht, um die zweite Phase der Lehrerausbildung, den Vorbereitungsdienst, zu verändern und die hohe Belastung der Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst in allen Lehrämtern zu senken und sie besser für den praktischen Unterricht auszubilden. Auf diese Notwendigkeit hatten schließlich alle Lehrerverbände gleichermaßen hingewiesen. Unser Gesetzentwurf sah im Kern vor, den hohen Anteil des eigenverantwortlichen Unterrichts von zwölf auf zehn Wochenstunden zu reduzieren, den Umfang der Ausbildungsmodule sowie die Anzahl der bewerteten Module (ebenfalls von zwölf auf zehn) zu verringern und die einzelnen Ausbildungsinhalte besser aufeinander abzustimmen. Denn eine gute Ausbildung braucht Zeit, die wir den angehenden Lehrkräften geben wollen, damit sie sich st?rker auf die Gestaltung eines guten Unterrichts und dessen intensiver Vor- und Nachbereitung konzentrieren können. Auf Grund der Kürze der Legislaturperiode konnte das parlamentarische Verfahren für unseren Gesetzentwurf leider nicht zu Ende geführt werden. Deswegen werden wir nach den Neuwahlen sobald wie möglich eine erneute Gesetzesinitiative für die erforderlichen Nachbesserungen im Vorbereitungsdienst starten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Jörg-Uwe Hahn