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Jörg Stefan Smuda
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Frage von Anja M. •

Frage an Jörg Stefan Smuda von Anja M. bezüglich Familie

Hallo Herr Smuda,

wie wollen Sie/ihre Partei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern?
In der momentanen Politik scheint das Thema nicht von größerem Interesse zu sein.
Was für mich als arbeitende Mutter sehr unverständlich ist.
Besonders wenn man bedenkt wie viele Arbeitnehmer dieses Thema betrifft.

Mit freundlichen Grüßen
A. M.

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Antwort von
PIRATEN

Sehr geehrte Frau M.,

Danke für ihre Frage,

Die jetzige Regierung vertritt mit Vorliebe arbeitgeberfreundliche Positionen "für ein Deutschland in dem wir gut und gerne leben" Das einer Partei die seit 12 Jahren die Regierung stellt erst jetzt einfällt, dass "Familien sollen es kinderleichter haben und für mehr Respekt vor Familien" verwundert mich ebenso wie sie.
Auf den Slogan "Für gute Arbeit und gute Löhne" von einer Partei die jahrelang den Mindestlohn boykottiert hat gehe ich erst gar nicht ein, da er nicht Teil Ihrer Frage war.
Mit einer FDP Beteiligung an der Regierung glaube ich nicht, dass es besser wird für Arbeitnehmer.

Der Mensch arbeitet um zu leben und lebt nicht um zu arbeiten. Es ist in der Tat so, dass die Anforderungen an den Arbeitnehmer gestiegen sind.
Unter den Schlagwörtern Flexibilität, Engagement und Leistungsgesellschaft wird erwartet rund um die Uhr für die Firma erreichbar zu sein.

Es hat in einem schleichenden Prozess eine Verwischung von Arbeit und Freizeit stattgefunden.
Schnell noch die E-Mail vom Kollegen lesen nach dem Abendbrot, etc. Diese Verwischung und damit Dauerbereitschaft ist nicht förderlich für die Gesundheit und schon gar nicht für das Beziehungs- inklusive Familienleben.

Es muss wieder eine Entlastung stattfinden, eine Rückkehr zu Normalität. Einerseits durch elternfreundliche Arbeitsbedingungen andererseits durch kostenlose Kitaplätze.

Die Piraten setzen sich für flexible, elternfreundliche Arbeitsbedingungen und Betreuungsmöglichkeiten in Unternehmen und Betrieben ein.
Kindererziehung und Erwerbstätigkeit müssen für beide Elternteile gleichermaßen miteinander vereinbar sein.
Wir setzen uns dafür ein, dass bei der Besetzung von Stellen in bundeseigenen öffentlichen Verwaltungen und Betrieben alleinerziehende Elternteile mit Kindern unterhalb des schulpflichtigen Alters bei gleicher Qualifikation bevorzugt eingestellt werden.
Der Anspruch auf eine Teilzeitbeschäftigung ist besonders zu berücksichtigen.
Weitere organisatorische Ansätze zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind zu fördern.

Weiterhin soll ein Arbeitnehmer, sofern es seine Tätigkeit erlaubt, auf eigenen Wunsch seine Arbeitsleistung von zu Hause aus erbringen können.
Der Arbeitgeber hat für die notwendige technische Infrastruktur zu sorgen. Ein Telearbeitsplatz mit der notwendigen Ausstattung soll nur bei dauerhafter Nutzung vorgeschrieben sein, damit eine gelegentliche Inanspruchnahme von Telearbeit, z. B. bei Erkrankung eines Kindes, unbürokratisch möglich ist.
Gleichzeitig darf Heimarbeit nicht zur Überwachung, zu einer Ausweitung der Arbeitszeit oder dem Unterlaufen der Arbeitsschutzvorschriften führen.

Bezüglich der Kinderbetreuung fordern die Piraten, dass Betreuungs- und Bildungsangebote des Staates den Kindern kostenfrei zur Verfügung zu stellen sind.
Entsprechende Angebote sollen wohnort- oder wahlweise arbeitsplatznah realisiert werden – auch über kommunale Grenzen hinweg.
Zu berücksichtigen sind bei allen Betreuungs- und Bildungsangeboten die sich ergebenden Bedarfsveränderungen der Eltern.
Kinderbetreuung soll auch außerhalb der bislang üblichen Öffnungszeiten gewährleistet sein.
Personen, die einen Teil ihrer Lebenszeit der Betreuung von Kindern und Bedürftigen widmen, darf kein Nachteil entstehen.
Lebensgemeinschaften, in denen Kinder aufwachsen oder Menschen gepflegt werden, verdienen einen besonderen Schutz und Unterstützung durch den Staat und die Gesellschaft, daher fordern wir besondere finanzielle Unterstützung für Lebens- bzw. Versorgungsgemeinschaften, in denen Kinder aufwachsen oder betreuungsbedürftige Menschen gepflegt und versorgt werden.
Das existierende Ehegattensplitting passt nicht in unser Familienbild und ist sukzessive abzuschaffen.

Ich hoffe Ihrem Anliegen mit meiner Antwort nahe gekommen zu sein