Frage an Jörg Stefan Smuda von Diana B. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Smuda,
wo sehen Sie Deutschland in der EU? Welche Rolle sollte es in der EU in den nächsten Jahren haben? Wie würden Sie mit dem Brexit umgehen? Kurz gefragt: Sind Sie Europäer?
Sehr geehrte Frau B.,
Danke für Ihre Fragen, ich werde diese in umgekehrter Reihenfolge beantworten.
In erster Linie sehe ich mich als Mensch und dann als Europäer. Daher glaube ich auch, dass der Mensch nur gemeinsam erfolgreich sein kann und auf diesem Sinn ist Europa ein gutes Projekt. Es ist erstaunlich zu sehen, dass nach nahezu 100 Jahren die Staaten in Europa wieder an der Stelle stehen wo die Katastrophe begann, im Sommer 1914.
Nach 2 Kriegen in denen der Kontinent Europa völlig verwüstet wurde sollten die Entscheidungen auf Grund der Erfahrungen eigentlich andere sein. Interessanter Weise sind alle Zivilisten die an einem Krieg "teilnahmen" der Meinung das so Etwas niemand wieder erlebt soll. Dennoch wird sich wieder auf nationale Stärke berufen und jeder sucht seinen "Platz an der Sonne" auf Kosten Schwächerer.
Dieser Nationalkampf zeigt sich auch im Brexit, welches auch ein Ergebnis ist von der geringen Wahlbeteiligung junger Menschen an politischen Prozessen. Für den Brexit stimmten vorwiegend ältere Menschen die sich nach der Größe des alten ruhmreichen Empire sehnen. Gerade Großbritannien sollte mit seiner Kolonialgeschichte die Vielfalt verschiedenen Kulturen zu schätzen wissen. Nun sind alle entsetzt über die rechtliche Folge, sprich den Austritt aus der europäischen Wirtschaftszone und damit Nachteile beim Handel.
In einer Gemeinschaft kann man sich nicht nur die Rosinen rauspicken, was einem selber nützt. Damit sind wir bei der Rolle der EU in Zukunft. Europa braucht eine gemeinsame Solidar- und Wertegemeinschaft in welcher füreinander eingestanden wird zum Wohle aller Menschen. Wir brauchen mehr Europa aber weniger Brüssel. Die Starken sollen die Schwachen schützen also muss sich Deutschland in Zukunft in der EU neu positionieren. Der Wirtschaftsmotor Deutschland soll andere mit antreiben statt sie zu überfahren.
Deutschland mit seiner Lage in der Mitte von Europa hat eine besondere Rolle in Verantwortung, daher muss es treibende Kraft und schützende Hand gleichermaßen sein. Die Situation und Probleme haben sich seit hundert Jahren nicht geändert, daher die Frage wie gehen wir mit den bestehenden Herausforderungen um?
Wir können aus der Geschichte lernen oder die gleichen Fehler immer wieder machen.
Mal sehen wie lange das alte Spiel mit Hinblick auf die atomare Bewaffnung gut geht.