Frage an Jörg Heydorn von Michael S. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Heydorn!
Die sog."Gesundheits"reform beschäftigt alle Menschen in unserer Republik und es kommen von versch.Politikern doch recht ernst gemeinte Vorschläge. Was halten Sie von dem Vorschlag, die Bürger sollten 10% der Behandlungskosten selbst tragen. Eine harte Entscheidung für z.B.normale Rentner und auch Harz IV Empfänger. Ich finde aber, wer Extremsport betreibt, sollte für evtl.Kosten aufkommen.
MfG - M.Schneider
Sehr geehrter Herr Schneider,
Über die Gesundheitsreform hört man ständig Kommentare, Meinungen und Vorschläge, die weit an der Realität der Gesundheitsreform vorbeigehen. Der Vorschlag, dass die Patienten pauschal 10 % ihrer Behandlungskosten selber zu tragen haben, ist allein wegen der Pauschalierung abzulehnen. Das Einkommen des Patienten muss berücksichtigt werden, denn schließlich kostet z.B. eine Blinddarmoperation eines ALG II Empfängers oder eines Rentners genau das Gleiche, wie diese bei einem Patienten mit sehr hohem Einkommen. Ich würde mir wünschen, dass die Diskussionen mit mehr Sachlichkeit von den Verantwortlichen geführt werden. Politik mit den verständlichen Ängsten der Bürger zu betreiben, ist unmoralisch und verwerflich. Auch weiterhin werde ich mich für die ausgewogene und sozialverträgliche Reform unseres Gesundheitswesens einsetzen, soweit dieses einem Landtagsabgeordneten möglich ist. Ferner verweise ich darauf, dass bei der Gesundheitsreform die Versicherten besser gestellt werden, wie die folgenden Beispiele verdeutlichen:
-Die Kosten werden auf mehr Schultern verteilt.
-Es gibt endlich mehr Transparenz bei Leistungen und Kosten.Mehr Wettbewerb sorgt für mehr Wirtschaftlichkeit.
-Die Krankenkassenbeiträge werden zunehmend von den Arbeitskosten gelöst. Das entlastet die Lohnnebenkosten. Damit können neue Arbeitsplätze entstehen.
-Jeder hat in Zukunft den Schutz einer Krankenversicherung. Wer nicht mehr versichert ist, erhält eine Rückkehrmöglichkeit zu seiner letzten Versicherung.
-Jeder erhält die Möglichkeit, durch die Wahl von Hausarzttarifen, Chronikertarifen und Selbstbehalten etc., künftig seine Versorgung zu verbessern und zu sparen.
-Medikamente werden billiger, weil die Krankenkassen die Preise für Arzneimittel stärker als bisher frei vereinbaren können.
-In Zukunft werden Heilmittel (z.B. Hörgeräte, Rollstühle, Massagen und Bandagen) bei gleicher Qualität günstiger.
-Früherkennungs- und Vorsorgeleistungen werden stärker gefördert.
-Ambulante und stationäre Rehabilitation für ältere Menschen werden zur Pflichtleistung der Krankenkassen.
-Bei Entlassung aus dem Krankenhaus wird die Anschlussversorgung wie häusliche Krankenpflege und Rehabilitation besser organisiert.
-Auch in Zukunft erhalten alle Versicherten die notwendige Versorgung auf der Höhe des medizinischen Fortschritts. Zu bezahlbaren Preisen.
Ihr
Jörg Heydor