Frage an Jochen Haußmann von Beatrice B. bezüglich Soziale Sicherung
Guten Tag Herr Haußmann,
als MCS (Multiple-Chemical-Sensitivity)-Betroffene wollte ich Sie etwas fragen. Da ich selbst immer wieder im Kontakt mit weiteren Betroffenen bin – erfahre ich immer wieder in welcher großer gesundheitlichen, wie existenziellen Not die MCS-Betroffene kommen können, bzw. sind. Die Bundesregierung wurde dazu bereits 1998 – von einigen Abgeordneten befragt (13/11125) – das ist jetzt über 20 Jahre her! Es geht ja um die Gesundheit / Teilhabe von Teilen der Bevölkerung – genauso wie um Prävention!
2011 hatten Sie eine Anfrage zum Krankheitsbild MCS gestellt. Leider finden sich nach wie vor die Begrifflichkeiten wie subjektive Befindlichkeitsstörung in den offiziellen Rückmeldungen wieder.
Meine Frage wäre u.a. welches sind denn die „aktuellsten“ Studien auf die sich bezogen wird? Bayern ist in dieser Sache derzeit aktiv (Drucksache 18/4872) Gibt es zu diesem Thema auch in B-W Aktivitäten?
Und könnten Sie mir die jeweiligen Ansprechpartner – für folgende Ansätze nennen?
Eine Aufnahme von MCS in den Landesaktionsplan für Behinderte, wie in Schleswig-Holstein
Einflussnahme auf die Erweiterung des Leistungskatalogs der Krankenkasse, zur Entlastung der Patienten sowie den Anreiz für die Ärztekammern zur Fortbildungen.
Aufklärung der Bevölkerung, bspw. wie in einer Broschüre „Umwelt und Gesundheit“ in NRW – oder gibt es so etwas schon in B-W?
Herabsetzung der Barrieren, in Form von duftstofffreien öffentlichen Gebäuden und Mitarbeitern bzw. Deklaration von bedufteten Innenräumen.
Hilfe beim Abbau weiterer Barrieren in Form von Unterstützung bei der Wohnungssuche (verträglicher Wohnraum), Anerkennung des erhöhten Bedarfs bei Textilien, Körperpflege, Nahrung usw.) Entwicklung von Informationsblättern für die entsprechenden Behörden.
Deutschlandweit – werden im Moment zwei Fachstellen der EUTB für MCS benannt…kann dies ausgebaut werden?
Vielen Dank für ihre Rückmeldung.
Sehr geehrte Frau B.
herzlichen Dank für Ihre Fragen zum Thema Multiple Chemikalien-Sensitivität (MCS)
Gibt es zu diesem Thema auch in B-W Aktivitäten?Ich hatte 2011 bei der Landesregierung nachgefragt, welche Erkenntnisse ihr über die Multiple Chemikalien Sensitivität (MCS) bekannt sind. https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP15/Drucksachen/0000/15_0777_D.pdf
Die Abgeordnete Schiller von der CDU Fraktion hatte ebenfalls eine kleine Anfrage eingereicht:https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP15/Drucksachen/6000/15_6229_D.pdf
Im Petitionsausschuss des Landtags von Baden-Württemberg wurde außerdem die Petition 16/423 betr. Immissionsschutz, Schadstoffbelastung besprochen. Anbei erhalten Sie die Beschlussempfehlungen und Berichte des Petitionsausschusses dazu.https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP16/Drucksachen/1000/16_1646_D.pdf
Weitere Aktivitäten sind mir in Baden-Württemberg aktuell nicht bekannt.
Könnten Sie mir die jeweiligen Ansprechpartner – für folgende Ansätze nennen?
Eine Aufnahme von MCS in den Landesaktionsplan für Behinderte, wie in Schleswig-Holstein Einflussnahme auf die Erweiterung des Leistungskatalogs der Krankenkasse, zur Entlastung der Patienten sowie den Anreiz für die Ärztekammern zur Fortbildungen.
Deutschlandweit – werden im Moment zwei Fachstellen der EUTB für MCS benannt…kann dies ausgebaut werden?
Sie könnten dazu auch mit der Landesbehindertenbeauftragten des Landes Baden-Württemberg Frau Stephanie Aeffner Kontakt aufnehmen.
https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/de/ministerium/landes-behindertenbeauftragte/
Die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) ist ein Beratungsangebot, das im Rahmen des Bundesteilhabegesetzes bundesweit eingeführt worden ist. Den Stand des Ausbaus einer Fachstelle für MCS Patienten in Baden-Württemberg bitte ich Sie beim EUTB Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg e.V. zu erfragen.
https://www.teilhabeberatung.de/beratung/eutb-landesverband-fuer-menschen-mit-koerper-und-mehrfachbehinderung-baden-wuerttemberg-ev-4
Aufklärung der Bevölkerung, bspw. wie in einer Broschüre „Umwelt und Gesundheit“ in NRW – oder gibt es so etwas schon in B-W?
Auf der Seite des Sozialministeriums wird auf das Thema MCS hingewiesen https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/de/gesundheit-pflege/gesundheitsschutz/umwelt-und-gesundheit/
Des Weiteren sind mir keine Publikationen des Landes Baden-Württemberg bekannt.
Mit freundlichen Grüßen
Jochen Haußmann