Portrait von Jobst-Egbert von Frankenberg und Proschlitz
Jobst-Egbert von Frankenberg und Proschlitz
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Frage von Martina A. •

Frage an Jobst-Egbert von Frankenberg und Proschlitz von Martina A. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr von Frankenberg,
ich, Mitglied des Elternrats der Gesamtschule Stellingen, erfuhr völlig überraschend, dass die Schulbehörde (BBS) das bilinguale Angebot (deutsch/spanisch) für unsere Schule ´einzufrieren´ will. Dies stößt bei mir auf völliges Unverständnis, da wir seit Jahren mit der Spanischen Botschaft Berlin in sehr gutem Kontakt stehen, von ihr durch Fördermittel für den bilingualen Bereich finanziell unterstützt werden und die Inspektion durch die spanische Bildungsbehörde ein positives Ergebnis ergab. Wir wurden in den Hamburger Medien (Filmbeitrag NDR) als vorbildliches, innovatives Schulprojekt vorgestellt. Wir erfüllten die von der BBS geforderten Voraussetzungen/Vorgaben, die in Ziel- und Leistungsvereinbarungen verbindlich festgelegt wurden und erhielten die Bewilligung einer Funktionsstelle (A14, bilingualer Koordinator).
Deshalb verstehe ich überhaupt nicht, dass die BBS dieses Projekt heimlich, still und leise ausbluten lassen will! Noch während der Anmelderunde für den Schulwechsel in Jahrgang 5 wurden Grundschuleltern darüber informiert, dass bilinguale Fachklassen ab sofort nur noch an Gymnasien zur Verfügung stehen.
Ich halte dies für einen unlauteren Wettbewerb der Schulbehörde und eine Bevorzugung der Gymnasien (Gymnasium Lerchenfeld z.B. erstmalig).
Ich kritisiere die Vorgehensweise der Schulbehörde ohne Beteiligung der politischen Gremien und des Hamburger Schulausschusses und vermute, dass Gesamtschulen ausgeblutet werden sollen, um dann die abgemagerten Gesamtschulen zu ´Stadtteilschulen´ umzufunktionieren.
Wir werden uns nicht zum politischen Spielball der Schulbehörde machen lassen!!
Ich bitte Sie deshalb um eine persönliche Stellungnahme zu der Vorgehensweise der BBS und um Ihre Unterstützung, dass die bereits getroffenen Zusagen der BBS verbindlich bis zur 13. Klasse/bilingual bestehen bleiben.

Martina Antoniadis und der Elternrat der Gesamtschule Stellingen
(Vorstand: G.Ebert/T.Evers/ M. Antoniadis)

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Antoniadis,

zunächst vielen Dank für Ihre Frage zu diesem wichtigen Thema.

Es ist nachvollziehbar, dass Sie als Mitglied im Elternrat der Gesamtschule Stellingen beunruhigt sind, wenn Sie Hinweise erhalten, dass sich das Angebot Ihrer Schule verändern könnte.

Nach meinen Informationen aus der Bildungsbehörde sind Ihre Sorgen allerdings unbegründet. Auch die Behörde hat mir versichert, dass sie das vertiefte Lernen von Fremdsprachen an weiterführenden Schulen grundsätzlich unterstützt.

In diesem Zusammenhang ist es aber wichtig, darauf hinzuweisen, dass bilinguale Schulen üblicherweise das Ergebnis von Kooperationsprojekten der Bildungsbehörde mit den zuständigen Ministerien sogenannter ehemaliger „Anwerberländer“ sind. Sie unterstützen derartige Projekte durch die Entsendung und Finanzierung von herkunftssprachlichen Lehrkräften. Somit stellen die Wünsche dieser Ministerien wichtige Kriterien für Entscheidungen dar, die das bilinguale Unterrichts-Angebot in Hamburg betreffen.

Das spanische Erziehungsministerium hat jetzt grundsätzlich entschieden, die Lehrkräfte für die weiterführenden bilingualen Schulen im Ausland auf einen Standort pro Stadt zu konzentrieren. In diesem Zusammenhang hat sich die zuständige Abteilung der spanischen Botschaft dafür ausgesprochen, das Projekt in Hamburg an einem Gymnasium neu zu starten. Darüber hinaus bleibt die Gesamtschule Stellingen jedoch als bilingualer deutsch-spanischer Standort erhalten.

Ihre Sorge bezüglich Ihrer Schule ist also unbegründet.

Ihnen, Ihrer Schule und den Schülerinnen und Schülern wünsche ich also weiterhin viel Erfolg und Freude mit der spanischen Sprache.

Egbert v. Frankenberg