Portrait von Jobst-Egbert von Frankenberg und Proschlitz
Jobst-Egbert von Frankenberg und Proschlitz
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Frage von Kasten D. •

Frage an Jobst-Egbert von Frankenberg und Proschlitz von Kasten D. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Die Handelskammer bestimmt hier die Politik - will jemand wirklich diese Hamburger Berufsschulreform? Warum wählt Hamburg wieder einen Alleingang? Wo ist der Vorteil, wenn wir eigenständige Schulen wollen - Interessengruppen aber mitbestimmen?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Dammann,

die von uns begonnenen Veränderungen im Berufsbildungsbereich waren seit langem überfällig. Sie sollen bewirken, dass sowohl die Qualität der Berufsausbildungen als auch das Interesse der Unternehmen an der Berufsausbildung gestärkt werden. Deshalb sahen sowohl die Gewerkschaften, die Kammern als auch die Bildungsbehörde und die Schulen bei den beruflichen Schulen Reformbedarf. Gefordert wurde von allen Seiten ein eigenständigeres Budgetrecht, größere Freiheiten bei der Personalauswahl und ein Ausbau der Lernortkooperation zwischen Schulen und Betrieben. Genau an diesen Punkten setzt die Reform an.

Ein wichtiges Element des neuen Konzepts im Bereich der Berufsausbildung ist die Weiterentwicklung der Zusammenarbeit zwischen Schulen und Betrieben. Dies funktioniert am besten in einer gleichberechtigten Partnerschaft. Die Letztentscheidung verbleibt jedoch beim Senat und der Bildungsbehörde. Dies steht keineswegs im Widerspruch zu dem Ziel, den Beruflichen Schulen mehr Selbstständigkeit und größere Gestaltungsspielräume zu geben. Beides dient der Qualitätsverbesserung.

Unser Bestreben ist es, eine für alle Beteiligten (Auszubildende, Schulen, Unternehmen) optimale Verzahnung von theoretischer und praktischer Berufsqualifikation zu verwirklichen. Für die Auszubildenden heißt dies, eine theoretisch wie praktisch fundierte Ausbildung zu erhalten, die ihnen den Zugang zu den verfügbaren Arbeitsplätzen ihres Berufsbildes eröffnet. Dies ist bislang in vielen Fällen nicht gewährleistet.

Im Interesse der Schulabgänger wollen wir erreichen, dass eine größtmögliche Zahl an betrieblichen Ausbildungsplätzen für jeden Ausbildungs-Jahrgang angeboten wird. Denn eine bessere Ausbildung, als die im dualen System mit Anteilen von Betrieb und Schule, kann es nicht geben. Solche Ausbildungsplätze können wir aber nicht von den Unternehmen erzwingen. Deshalb muss es im Interesse der Auszubildenden für die Unternehmen Anreize geben, Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen. Um hier die Wünsche aller Seiten aufnehmen und zusammenführen zu können, tauschen wir uns auch mit den Schulen und den organisierten Vertretern der Unternehmen - also Unternehmensverbänden, Handwerks- und Handelskammer - aus.

Diese Art der Zusammenarbeit hat sich über viele Jahre bewährt und ist eine elementare Stütze in der notwendigen Fortentwicklung des Hamburger Berufsbildungssystems. Alle Beteiligten werden befragt und bringen Vorschläge ein. Die Politik überführt die gesammelten Vorschläge und Informationen dann zu einem ausgewogenen Ganzen - und zwar unter angemessener Berücksichtigung <>aller<> Interessen.