Frage an Joachim Pfeiffer von Wolfram E. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Dr. Pfeiffer,
eines der wichtigsten Themen in unserer Republik wird von der CDU m.E. nicht sehr ernst genommen - Bildungschancen für Menschen aller sozialen Schichten.
Der einzige Rohstoff in unserem Land ist das Wissen und die gute Ausbildung. Das wird aber seit Jahren vernachlässigt, bzw. nicht so gefördert , wie es nötig wäre.
Von der Mitte unserer Bevölkerung - die ja immer mehr schrumpft - wird erwartet, das Sie auch für den entsprechenden Bevölkerungs-Nachwuchs sorgt. Statt dieses zu fördern, kommen immer höhere Kosten auf die zu, die Kinder haben.Das fängt mit den Kosten für Kindergarten an, geht über Kosten für Schulmittel und endet damit, das die Studenten für das Studieren auch noch zahlen dürfen.Wissen Sie eigendlich, was das Studium heute kostet???
Neben den Gebühren( 2x 775,00€/Jahr) kommen noch Mietkosten und Unterhalt von ca.650,00€ dazu.Sind im Jahr ca. 10.000,00€ ( 20.000,00 DM) - und das in der Regel 4-6 Jahre.Und da i.R. 650€ nicht reichen, müssen sich die Studenten noch Jobs suchen, die allesamt unterbezahlt sind.
Die Politiker wären gut beraten, vor diesem Hintergrund diese Kosten für die Ausbildung unsres Nachwuchses zu übernehmen - natürlich nur für die "Regelzeiträume".
Wie schon erwähnt - unsere einziger Rohstoff ist unser Wissen und unsere Bildung.
Frage: was wird die CDU in dieser Hinsicht tun, um mehr Gerechtigkeit und Chancengleichheit zu schaffen???
Mit freundlichen Grüßen
W. E.
Sehr geehrtger Herr Egen, sehr geehrter Herr Egen,
Sie hatten Ihre Frage ursprünglich am 26.09.2009 gestellt. Leider ist diese Frage entweder nie in meinem E-Mail-Account angekommen oder untergegangen, das ist leider heute nicht mehr nachvollziehbar. Rein zufällig habe ich sie kürzlich bei einem Blick auf die Website von Abgeordnetenwatch entdeckt, was merkwürdig ist, denn sie hätte dort seit elf Jahren sichtbar sein müssen - was sie nicht war. Meine Vermutung ist, dass es sich um einen technischen Fehler im System von Abgeordnetenwatch handelt. Das wurde aber seitens der Moderation dort ausgeschlossen. Deshalb wurden Sie angefragt, ob Sie nunmehr elf Jahre später noch eine Antwort wünschen. Da Sie Ihre Frage textidentisch erneut gestellt haben, nehme ich gerne kurz Stellung:
Das Thema Bildung wird in der CDU sehr wohl sehr ernst genommen, denn Sie haben vollkommen Recht mit der Aussage, dass Bildung der Rohstoff Deutschlands ist. Die Bilanzen der vergangenen elf Jahre diesbezüglich kann ich an dieser Stelle nicht im Einzelnen aufzählen. Aber klar ist: Die Union ist die Kraft für starke Bildung und Forschung. Seit 2005 wurde unter der unionsgeführten Bundesregierung der Etat des Bundesministeriums für Bildung und Forschung um über 130 Prozent gesteigert. Wir haben die berufliche Bildung gestärkt, etwa durch die umfassenden Verbesserungen beim Meister-BAföG und dessen Ausbau zum Aufstiegs-BAföG im Jahr 2016. Wir haben die Hochschulen für die zahlreichen Studierwilligen geöffnet. Im Hochschulpakt 2020 investiert allein der Bund insgesamt über 20 Mrd. Euro für zusätzliche Studienplätze. Anfang August 2019 trat die BAföG-Reform in Kraft. In der laufenden Legislaturperiode investiert der Bund allein für die Verbesserungen 1,3 Milliarden Euro. Davon sollen mehr Studierende, Schülerinnen und Schüler profitieren. Näheres dazu entnehmen Sie dem beigefügten Faktenblatt. Ebenso füge ich die Publikation "Bildung und Forschung in Zahlen 2019" des Bundesbildungsministeriums bei, der Sie u.a. entnehmen können, dass das Budget für Bildung, Forschung und Wissenschaft im Jahr 2017 9 Prozent des BIP betrug. Weitere Informationen zu den verschiedenen Bildungsthemen entnehmen Sie der Seite des Bundesbildungsministeriums unter https://www.bmbf.de/.
Fakt ist: Deutschland steht in der Bildung heute sehr gut da – nicht nur bei den PISA-Vergleichen. Die Zahl der Studienanfänger und der Studierenden liegt seit Jahren auf Rekordniveau. Der Ausbildungsmarkt brummt, die duale Ausbildung in Deutschland gilt international als vorbildlich. Das Bildungssystem insgesamt ist deutlich besser und durchlässiger geworden.
Hoffen wir, dass durch die aktuelle Corona-Krise die Ausbildung in den Schulen und Hochschulen keine Delle nimmt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Joachim Pfeiffer MdB
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