Frage an Joachim Pfeiffer von Markus N. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Pfeiffer,
ich komme aus einer Arbeiterfamilie und bin nun Diplom-Ingenieur mit mittlerem Einkommen. Alles, was ich habe, habe ich mir selbst durch harte Arbeit und Fleiß erarbeitet. Nun habe ich Familie und den Traum vom eigenen Haus. Von den Eltern ist aufgrund der Herkunft keine finanzielle Hilfe möglich, daher ist auch nicht genügend Eigenkapital vorhanden.
Und nun musste ich am Wochenende entsetzt lesen, dass für das geplante Baukindergeld eine absurde Voraussetzung geplant ist: Die Einbringung von 20 bis 30% an Eigenkapital. So viel Eigenkapital einzubringen ist fast nur Menschen möglich, die von Haus aus wohlhabend sind, sprich durch in der Familie vorhandenen Wohlstand durch Erbe etc. Im Umkehrschluss bedeutet es für die normale Familie schlicht und einfach, man schaut in die Röhre. Und gerade diese sind auf Erleichterungen angewiesen, um überhaupt in Reichweite ihres Traumes zu kommen. Wer hingegen schon viel Eigenkapital hat, wird auch ohne Baukindergeld wenig Probleme haben, die Finanzierung zu stemmen. Wie ist Ihre Meinung dazu?
Weder im Wahlprogramm der CDU, noch der SPD, noch im Koalitionsvertrag steht etwas von dieser Voraussetzung. Ich bin wirklich sprachlos und hoffe, Sie geben diese Bedenken an entsprechende Stellen weiter.
Mit freundlichen Grüßen
M. N.
Sehr geehrter Herr Nagel,
sollten Sie sich in Ihrer Anfrage auf einen Focus-Bericht vom 15.04.2018 beziehen (https://www.focus.de/immobilien/bauen/wohn-gipfel-noch-vor-dem-sommer-neuer-groko-plan-seehofer-will-baukindergeld-ab-januar-moeglich-machen_id_8767552.html), so halte ich diese Aussage für mehr als missverständlich. Die Einbringung von 20 bis 30% Eigenkapital ist nicht Voraussetzung für das Projekt Baukindergeld.
Mit dem Baukindergeld, das im Koalitionsvertrag verankert ist, sollen junge Familien gerade dabei unterstützt werden, sich den Traum vom eigenen Heim zu verwirklichen. Denn vor allem Familien mit Kindern spüren immer stärker die zugenommene Wohnungsknappheit und es gelingt ihnen immer seltener, selbstgenutztes Wohneigentum zu erwerben. Dabei schafft gerade der Erwerb von Wohneigentum Planungssicherheit und Stabilität.
Dafür will die Koalition für den Ersterwerb von Neubau oder Bestand ein Baukindergeld als Zuschuss aus dem Bundeshaushalt in Höhe von 1.200 Euro je Kind und pro Jahr einführen, das über einen Zeitraum von zehn Jahren gezahlt wird. Das Baukindergeld soll flächendeckend bis zu einer Einkommensgrenze von 75.000 Euro zu versteuerndem Haushaltseinkommen pro Jahr und zusätzlich 15.000 Euro pro Kind gewährt werden.
Mir ist bekannt, dass noch nicht alle Details geklärt sind und viele Menschen darauf warten. Ich gehe aber davon aus, dass die neue Bundesregierung sehr zügig diese noch offenen Fragen zum Baukindergeld entscheiden wird.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Joachim Pfeiffer MdB