Frage an Joachim Pfeiffer von Kurt M. bezüglich Gesundheit
Hallo Herr Pfeiffer,
wenn Glyphosphat bereits in Lebensmitteln (Bier) gefunden wurde, warum tritt Deutschland nicht den anderen EU-Staaten bei, die eine Zulassung NICHT verlängern wollen.
mfg
K. M.
Sehr geehrter Herr M.,
die europäische Chemikalienagentur Echa ist im März diesen Jahres zu der Einschätzung gekommen, dass Glyphosat als nicht krebserregend einzustufen ist. Die EU-Kommission hat daraufhin den Mitgliedstaaten vorgeschlagen, die Glyphosat-Zulassung um zehn Jahre zu verlängern.
Dass Pflanzenschutzmittel möglicherweise schädliche Auswirkungen haben können, ist bekannt. Deshalb ist es für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion eine Selbstverständlichkeit, dass Pflanzenschutzmittel maximal sparsam anzuwenden und so auszubringen sind, dass sie für Mensch und Natur möglichst unbedenklich sind. Ein Null-Risiko ist aber auch nach dem europäischen Pflanzenschutzrecht weder gesetzlich verlangt, noch kann es das in der Praxis geben.
Ich kann Ihnen versichern, dass die sich Unionsfraktion deshalb weiterhin dafür einsetzen wird, dass bei der Bewertung von Pflanzenschutzmitteln und deren Risiken faktenbasierte Entscheidungen getroffen werden, die sich auf verlässliche wissenschaftliche Erkenntnisse stützen. Bei weiter positiver Studienlage soll Glyphosat zugelassen bleiben. Glyphosat ermöglicht auf vielen Standorten emissionsarme und klimafreundliche Direktsaatverfahren. Grundlage für die Entscheidung für die Weiterzulassung auf EU-Ebene muss die wissenschaftliche Bewertung sein, Umwelt- und Gesundheitsschutz müssen gewährleistet sein. Damit es keine übermäßige Anwendung von Glyphosat gibt, wurden in Deutschland bereits Beschränkungen erlassen, z. B. für die Spätanwendung in Getreide und Raps.
Gerne höre ich dazu Ihre Bewertung.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Joachim Pfeiffer MdB