Frage an Joachim Pfeiffer von Matthias F. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Dr. Pfeiffer,
erst einmal ein großes Lob für die schnelle Antwort.
Ich habe Ihre genannte Quelle aus www.nature.com studiert. Die Studie kommt unter anderem zu dem Schluss, dass Ratten mit THC-Konsum im Jugendalter als Erwachsene anfälliger für Heroinabhängigkeit sein könnten.
Sie verschweigen aber dabei, dass die Ratten nicht selbst abhängig geworden sind, sondern erst nachdem eine Grunddosis Heroin verabreicht worden ist. Diese Grunddosis betrug 15 mug/kg/injection über 6 Tage. Erst nach einer Dosissteigerung auf 30mug/kg/inj und der Gabe einer Initialinjektion hat sich eine Abhängigkeit entwickelt. Außerdem wurde mit der Dosiserhöhung das Nahrungsangebot verringert.
(Wurde im Artikel "modest autoshaping" genannt -> Abhängigkeit wurde zwangsherbeigeführt )
Sie verschweigen auch, dass die Autoren klar darauf hinweisen, dass die Studie keine Einstiegsdrogentheorie beweist.
Sie verschweigen auch, dass die Studie auf Versuchen an gerade mal 11 Ratten basiert. Ich denke Sie und ich wissen, dass dieser kleine Laborversuch statistisch gesehen absolut keine Relevanz hat.
Daher frage ich Sie nun noch einmal:
Aus welchen wissenschaftlich anerkannten Quellen haben Sie die Theorie, das Cannabis eine Einstiegsdroge beim Menschen sei?
Welche Quellen können Ihre Aussage beweisen, insbesondere das für "viele" junge Menschen Cannabis der Einstieg in eine Drogenkarriere mit "bitterem" Ende sei? Können Sie groß angelegte repräsentative Studien diesbezüglich anführen?
Wenn Sie keine Quellen nennen können/wollen und es sich damit lediglich um Ihre eigene persönliche Meinung handelt, so bitte ich Sie diese in Zukunft deutlich als Ihre Meinung zu kennzeichnen.
Es geht hier auch nicht um Konsumenten, die bestreiten, dass Cannabis eine Einstiegsdroge sei, sondern um harte Fakten. Diese konnten Sie mir bisher nicht darlegen, daher bitte ich Sie nun nochmals, dass Sie Ihre These beweisen.
Vielen Dank,
Mit freundlichen Grüßen,
Matthias Friedrich
Sehr geehrter Herr Friedrich,
ich habe ausdrücklich erklärt, worum es mir geht. Vielleicht lesen Sie meine Antwort noch einmal genauer. Sehen Sie auch meine Folgeantwort auf die Frage von Herrn Johanson vom 19. Juni. Betrachten Sie die Nennung der Studie als zusätzlichen Hinweis, da Sie nach wissenschaftlichen Quellen fragten.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Joachim Pfeiffer MdB