Frage an Joachim Pfeiffer von Matthias F. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Dr. Pfeiffer,
Sie behaupten in Ihrer Antwort an Herrn Schwarz vom 02.04.2013 Cannabis sei eine Einstiegsdroge.
"Das gilt schon für Cannabis als gefährliche Einstiegsdroge. Die wichtige Präventionsarbeit würde durch eine Legalisierung des Drogenkonsums ad absurdum geführt."
Können Sie diese These mit Beweisen belegen? Aus welchen wissenschaftlich annerkannten Fachliteraturquellen haben Sie diese Information?
Auf der Internetpräsenz www.drogenbeauftragte.de und in den dort angegeben Quellen finde ich nur folgendes:
"Einstiegsdroge ist Alkohol!"
"12. Alkohol ist Einstiegsdroge (Aber wir haben AUCH ein RC-Problem...)."
"Tabak kann als die Einstiegsdroge angesehen werden. So finden sich unter den Nierauchern nur 8% mit Cannabiserfahrung, während es bei den Ex-Rauchern 18% und bei den täglichen Rauchern sogar 28% sind."
"Kokain ist keine typische Einstiegsdroge."
""Ich finde es im allgemeinen gut, dass Drogen verboten sind, weil, wie ich es bei mir gesehen habe, Drogen eine ganze Menge anrichten können, und es könnte passieren, wenn Spice ins Bürgertum eingegliedert ist wie Haschisch halt, dass das dann auch zur Einstiegsdroge werden könnte."
(Peter, 33) "
[ Zu Peter, 33 muss ich nichts sagen...Kann jeder behaupten, wie Sie auch]
"... als Einstiegsdroge häufiger Heroin erwähnt wird."
Laut der Drogenbeauftragten ist also Alkohol eine Einstiegsdroge.
Im Zusammenhang mit Cannabis finde ich nur, dass Tabak "DIE Einsteigsdroge" sei.
Ich bitte Sie mir und der Öffentlichkeit Ihre Quellen zu "Cannabis als Einstiegsdroge" nennen, damit Ihre These nachvollzogen werden kann.
[Zugang zu u.a. pubmed, sciencedirect, Elsevier, etc. habe ich.]
Ohne von Ihnen gegebenen Quellen aus einschlägiger Fachliteratur gehe ich davon aus, dass es ledigliche Ihre persönliche eigene Meinung ist, dass Cannabis eine Einstiegsdroge sei.
Ich danke vorab für Ihre Zeit und Antwort,
Mit freundlichen Grüßen,
Matthias Friedrich
Sehr geehrter Herr Friedrich,
auch wenn die Konsumenten dies bestreiten: Für viele junge Menschen ist Cannabis der Einstieg in eine Drogenkarriere mit bitterem Ende. Die Neugier nach „mehr“ und die Tatsache, dass Drogendealer auch härtere Drogen anbieten, sind unter anderem Gründe für die Spirale in den Tod. Der Gebrauch von Cannabis liegt zeitlich in der Regel nach dem anderer legaler Substanzen wie Tabak oder Alkohol. Cannabis wird häufig als erste illegale Substanz konsumiert.
Die CDU hält am Ziel eines suchtfreien Lebens fest. Ich bin dagegen, dass der Drogenkonsum verharmlost, geduldet und erlaubt wird. Ein erleichterter Zugang zu Drogen verleitet erst recht dazu, diese zu nehmen. Eine Drogenfreigabe hätte schlimme Auswirkungen vor allem auf Kinder und Jugendliche, denn der Gruppendruck für Drogenkonsum könnte erhöht und somit die Schwächsten am stärksten gefährdet werden. Die Bekämpfung von Drogen darf sich aber nicht nur auf die illegalen und sogenannten harten Drogen beschränken. Wichtig ist auch der Kampf gegen die legalen Drogen Alkoholund Tabak und eben gegen den stets als „weiche" Droge bezeichnete Cannabis.
Oftmals werden Drogen widersprüchlich bewertet: Während der Tabak- und Alkoholkonsum immer strenger kontrolliert wird (verbesserter Nichtraucherschutz, Sondersteuern auf Alkopops),wird Cannabiskonsum stärker als früher toleriert. Doch Cannabis ist und bleibt eine der Einstiegsdrogen, im Sinne eines soziologischen Effekts. Auf diesem Feld müssen wir gegensteuern, damit wir in Zukunft kein neues Drogenproblem bekommen. Vorzubeugen, dass erst gar nicht mit Drogenangefangen wird, ist die effektivste Drogenbehandlung.
Schwedische Forscher zeigen im Übrigen in einer Veröffentlichung des Fachmagazins Neuropsychopharmacology (veröffentlicht am 05.07.2006), dass der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC), der in Cannabis enthalten ist, das Gehirn sehr wohl anfälliger für Opiate macht - und dass dies gerade für das sich entwickelnde Hirn von Teenagern Folgen hat, nachzulesen unter http://www.nature.com/npp/journal/v32/n3/abs/1301127a.html.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Joachim Pfeiffer MdB