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Joachim Pfeiffer
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Frage von Jörg E. •

Frage an Joachim Pfeiffer von Jörg E. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Dr. Pfeifer,

ich habe gerade die Liste Ihrer Nebeneinkünfte gesehen. Ehrlich gesagt war ich etwas schockiert. Sind Sie der Meinung dass Sie trotz ihrer vielen "Aufgaben" in diversen Firmen noch genug Zeit für Politik haben ? Und können Sie bei der Ausübung Ihres politischen Amtes überhaupt neutral entscheiden, ohne mit Ihren zahlreichen "Arbeitgebern" in Konflikt zu geraten ?

Über eine ehrliche Antwort würde ich mich freuen.

Herzliche Grüße
Jörg Erwin

GF ART&VOICE Medien GmbH

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Erwin,

Im Mittelpunkt meiner Tätigkeit steht das Bundestagsmandat. Ich bin an sieben Tagen der Woche für die Bürgerinnen und Bürger meines Wahlkreises erreichbar, da gibt es keinen Feierabend. Aber ich halte es für wichtig und notwendig, mir die Option für eine Tätigkeit abseits der Politik offenzuhalten. Deshalb versuche ich mir zwischendurch den Raum zu schaffen, mich mit den von Ihnen angesprochenen Nebentätigkeiten zu befassen. Das verlangt oft große Anstrengung und gute Organisation und bedeutet insbesondere, dass mir diese Zeit für Freizeit, Freunde und vor allem meine Familie fehlt, was nicht immer einfach ist. Ich halte diese Nebentätigkeiten aber für notwendig, um für meine Aufgabe als Abgeordneter innerlich die nötige Freiheit zu besitzen.

Hinterfragen muss ich Ihre Aussage zu den "zahlreichen Arbeitgebern. Meinen Sie damit, dass ich diesbezüglich Weisungen unterliege? Das ist in keiner Form der Fall: Ich habe nur einen einzigen "Arbeitgeber", nämlich die Wählerinnen und Wähler meines Wahlkreises.

Ich bin mir bewusst, dass mit jeder Wahl meine Zeit als Abgeordneter vorbei sein kann. Viele Entscheidungen, die wir in der Politik zu treffen haben, sind für einen Großteil der Bürger unpopulär. Ich möchte nicht aus der Sorge heraus, nicht wiedergewählt zu werden, Entscheidungen entgegen meiner Überzeugung treffen oder populistische Ansichten öffentlich vertreten müssen.

Wie gesagt ist das Abgeordnetendasein für mich eine Berufung auf Zeit. Ich halte es nicht für gut, wenn jemand direkt nach Abschluss der Schulzeit bis zur Rente als Abgeordneter tätig ist. Es ist wichtig, Erfahrungen aus der beruflichen Laufbahn in das Parlament zu tragen sowie umgekehrt, nach einer politischen Laufbahn, politische Machbarkeiten in Wirtschaft und Gesellschaft zu vermitteln. Nicht nur deshalb erachte ich den Kontakt zwischen Politik und Wirtschaft für erforderlich - zum Informationsaustausch, zur gegenseitigen Befruchtung und für das Leben danach! Sicherlich stimmen Sie mir darin zu, dass dies ganz entscheidend ist, um als Abgeordneter unabhängig bleiben und entscheiden zu können?!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Joachim Pfeiffer MdB