Portrait von Joachim Pfeiffer
Joachim Pfeiffer
CDU
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Joachim Pfeiffer zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Werner N. •

Frage an Joachim Pfeiffer von Werner N. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Pfeiffer,

bin ihre Fragen und Antworten durchgegangen und erstaunt, dass sie die Frage von Herrn Niess bezüglich Kernenergie vs. erneuerbare Energien nicht beantwortet haben. Innerhalb Ihrer Partei und der Koalition gibt es wie derzeitig ersichtlich sehr unterschiedliche Auffassungen wie lange die Brücke einer Brückentechnologie sein soll - entsprechend interessiert mich Ihre persönliche Haltung.

Mit freundlichen Grüßen

Werner Nuber

Portrait von Joachim Pfeiffer
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Nuber,

die Anfrage von Herrn Niess wurde am 19. Februar beantwortet, wie Sie vielleicht inzwischen gesehen haben. Bitte entnehmen Sie auch daraus meine Haltung zur Kernenergie als Brückentechnologie. Darüber hinaus zur Länge der Brücke folgende Anmerkung:

Ziel der deutschen Energiepolitik ist es, den Prozess in Richtung einer CO2-freien Energieversorgung konsequent voranzutreiben. Auf diesem Weg werden in einem dynamischen Energiemix die konventionellen Energieträger kontinuierlich durch alternative Energien ersetzt. Vor diesem Hintergrund versteht die Union den Beitrag der Kernenergie zur Stromversorgung als Brückentechnologie. Die Kernenergie soll nicht bestehende Strukturen zementieren, sondern den Weg in eine kohlenstoffarme Energiezukunft beschleunigen. Das Zusammenwirken von Erneuerbaren Energien und Kernenergie sind der Schlüssel für eine CO2-freie, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung. Vor diesem Hintergrund bin ich der Meinung, dass wir uns an dem orientieren sollten, was international üblich ist. Dies bedeutet eine Verlängerung der willkürlich verkürzten Laufzeiten von 32 auf mindestens 60 Jahre.

Ausbau der erneuerbaren Energien, Effizienzsteigerungen, Investitionen in moderne konventionelle Kraftwerke und Laufzeitverlängerung bieten die Chance, bis 2020 über 60 Prozent des Stroms CO2-frei zu produzieren. Die Studie zum Energiegipfel der Bundesregierung aus dem Jahr 2007 zeigt eindeutig, dass Deutschland mit der Kernenergie mehr Klimaschutz zu geringeren volkswirtschaftlichen Kosten erreichen kann. Durch eine Laufzeitverlängerung könnten alleine bis 2020 jährlich 60 Mio. Tonnen mehr CO2 und jährlich 1,2 Mrd. Euro volkswirtschaftliche Kosten eingespart werden. Wären statt der 17 Kernkraftwerke in Deutschland in der Vergangenheit fossile Kraftwerke gebaut worden, so wäre der jährliche CO2-Ausstoß in Deutschland heute um 150 Mio. Tonnen CO2 höher - das entspricht dem Ausstoß des gesamten deutschen Straßenverkehrs.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Joachim Pfeiffer MdB