Frage an Joachim Pfeiffer von Stefanie S. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Pfeiffer,
zur Zeit wird die Bevölkerung aufgefordert, sich gegen die Schweinegrippe impfen zu lassen. Trotzdem wird der bzw. die Impfstoff/e immer noch konträr diskutiert und das Geschäft mit der Angst floriert. Wovor soll der ratlose Bürger mehr Angst haben: an den Folgen einer möglichen Ansteckung mit dem Virus zu sterben oder vor den Szenarien von kritischen Wissenschaftlern und Journalisten, die dringend von der Verabreichung des schädlichen Impfstoffes warnen und hinter einer künstlich durch die Medien heraufbeschworenen Pandemie ein Machtspiel des internationalen Finanzkapitals sieht? Wie seriös schätzen Sie die Thesen von Jane Bürgermeister ein, deren Interviews v.a. bei youtube gezeigt werden?
Meine Frage werde ich auch an Ihre Wahlkreiskontrahänten Herrn Wolff und Herrn Scheer stellen.
Mit freundlichem Gruß
Stefanie Schippert-Körpe
Sehr geehrte Frau Schippert-Körpe,
derzeit verläuft die pandemische neue Grippe in Deutschland in den meisten Fällen relativ mild. In den besonders betroffenen Ländern kam es jedoch auch zu schweren Verläufen und Todesfällen. Auch in Deutschland mehren sich derzeit Todesfälle bei Patienten, die mit dem Influenza-Virus H1N1 infiziert sind. Für den weiteren Verlauf der Pandemie in Deutschland lassen sich keine sicheren Aussagen treffen, es muss jedoch mit einem Anstieg der Infektionen und auch mit dem Auftreten von weiteren Todesfällen gerechnet werden. Es ist auch nicht auszuschließen, dass sich das Virus verändert und aggressiver wird. Zudem begünstigen die Witterungsbedingungen im Herbst und Winter die Verbreitung der Viren und die Empfänglichkeit der Menschen.
Der beste Schutz vor der neuen Grippe („Schweinegrippe“) besteht eindeutig in einer Impfung. Eine Besonderheit des Impfstoffes, der für die Bevölkerung in Deutschland hauptsächlich zur Verfügung stehen wird (Pandemrix), ist die Verwendung von Wirkverstärkern (sogenannten Adjuvanzien) auf Öl-in- Wasser-Basis. Durch diese Zusätze wird die Immunantwort des Körpers verstärkt und eine breitere Schutzwirkung gegen Virusveränderungen erzielt.
Die Impfung ist gut verträglich. Durch die Verwendung von Wirkverstärkern können im Vergleich zu saisonalen Grippeimpfstoffen nach der Impfung etwas häufiger Lokal- oder Allgemeinreaktionen auftreten. Hierzu gehören Rötungen und schmerzhafte Schwellungen an der Injektionsstelle sowie Kopfschmerzen, Fieber, Müdigkeit, Gelenk- und Muskelschmerzen. Häufig (? 1/100 bis <1/10 Fälle) können auch Schwellungen von Lymphknoten, Juckreiz oder Blutungen im Bereich der Einstichstelle, verstärktes Schwitzen, Schüttelfrost oder grippeähnliche Symptome auftreten. Gelegentlich (?1/1.000 bis <1/100 Fälle) sind Allgemeinsymptome wie Frösteln, Benommenheit, Taubheit an Händen und Füßen, Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit, Übelkeit, Hautausschlag, Schwindel, generelles Unwohlsein, Erbrechen, Durchfall oder Bauchschmerzen zu beobachten. Diese Nebenwirkungen klingen gewöhnlich innerhalb von 1-2 Tagen nach der Impfung ohne Behandlung ab.
Bei einer Abwägung zwischen diesen beschriebenen Nebenwirkungen und einer möglichen Ansteckung mit dem H1N1-Virus und den eventuellen - schlimmsten - Folgen entscheide ich persönlich mich ganz unbedingt für eine Impfung. Dieses empfehle ich auch jeder Bürgerin und jedem Bürger.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Joachim Pfeiffer MdB