Frage an Joachim Pfeiffer von Julian B. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Dr. Pfeiffer,
meine Frage richtet sich am ehesten an Sie als Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Technologie.
Und zwar würde ich gerne von Ihnen wissen wie Ihre grundsätzliche Haltung der sozialen Marktwirtschaft gegenüber ist und ob sie denken, dass dieses Modell Zukunft hat (wenn ja: wie es dann zu finanzieren ist?)?
Ich weis, dass sie sehr allgemein gefasst ist, erhoffe jedoch eine baldige Antwort von Ihnen.
Im voraus schon einmal vielen Dank und noch eine erfolgreiche Zeit.
Mit freundlichem Gruß,
Julian Becker
Sehr geehrter Herr Becker,
das Wirtschaftskonzept der Sozialen Marktwirtschaft findet von mir uneingeschränkte Unterstützung. Die soziale Marktwirtschaft ist zwar nicht in unserem Grundgesetz festgeschrieben, aber dort angelegt. Sie hat Deutschland zu Wohlstand verholfen und wird unser Land wieder aus der Krise führen. Sie ist die erfolgreiche Antwort auf die gescheiterten Systeme der kommunistischen Planwirtschaft und des ungezügelten Kapitalismus. Sie ist eine menschliche Marktwirtschaft.
Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat eine Fülle von Ursachen. Trotz ihrer ganzen Komplexität lassen sie sich auf einen zentralen Kern zurückführen: auf das Fehlen eines soliden Ordnungsrahmens und auf individuelle Verantwortungslosigkeit.
Kreditvergabe, Geldpolitik, Risikovorsorge, Finanzprodukte – wenn all dies ohne den erforderlichen Ordnungsrahmen und das notwendige Verantwortungsbewusstsein stattfindet, wenn Verantwortungslosigkeit infolgedessen sogar noch mit schwindelerregenden Summen belohnt wird, dann wird ein Kartenhaus errichtet, das irgendwann einstürzen muss. Inzwischen versteht jeder: Wir brauchen international eine Wirtschaftsordnung, die von Verantwortungsbewusstsein getragen wird und sich an den Prinzipien des „ehrbaren Kaufmanns“ orientiert. Diese verantwortungsbewusste Wirtschaftsordnung ist die Soziale Marktwirtschaft.
Die Soziale Marktwirtschaft ist die Ordnung, die CDU und CSU in Deutschland durchgesetzt haben. Sie ist die Ordnung, die unser Land stark gemacht hat. In der Sozialen Marktwirtschaft sichert der Staat den Rahmen, in dem die Menschen frei handeln. Er stellt sicher, dass fairer Wettbewerb Arbeitsplätze schafft, Leistung belohnt und Schwache schützt. Materieller Wohlstand allein ist nie genug – Erfüllung und Zufriedenheit bemessen sich auch danach, wie viel Mitmenschlichkeit, wie viel Zuwendung, wie viel Zusammenhalt es in unserer Gesellschaft gibt. Der Krise und ihren Ursachen setzen CDU und CSU die Wertvorstellungen entgegen, für die wir immer eingetreten sind und eintreten werden: Wir handeln verantwortlich auch über den Tag hinaus und denken an unsere Nachkommen.
Auch jetzt, wo der Staat besonders gefordert ist, ist es daher ganz wichtig, unsere ordnungspolitischen Grundsätze beizubehalten. Der Staat ist nicht der bessere Unternehmer, das ist meine tiefe Überzeugung. Unser Handeln muss wieder deutlicher an den Grundlagen der Sozialen Marktwirtschaft als Ordnungsrahmen für die globalen Märkte ausgerichtet werden. Es gilt, Wachstum und Arbeitsplätze zu sichern und damit die Grundlage unseres Wohlstandes zu erhalten.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Joachim Pfeiffer MdB