Frage an Joachim Krüger von Jakobine E. bezüglich Soziale Sicherung
Warum werden Lebensmittel von Steuergeldern im Überschuss produziert, exportiert und im Ausland unterhalb der Erzeugerkosten verkauft?
Wodurch die regionale ökologische Landwirtschaft zerstört wird, Armut und Hunger entsteht.
Aufgrund der niedrigeren komparativen Kosten hätten die Entwicklungsländer bei Agrarprodukten einen enormen Wettbewerbsvorteil (Bauernbund), Agrarsubventionen verhindern den Vorteil, warum lässt man ihnen diesen nicht?
Warum werden Entwicklungsländer durch Handelsblockaden vom Handel ausgeschlossen?
Warum werden Fangflotten von Steuergeldern gezahlt, die die afrikanischen Gewässer überfischen, wodurch einheimische Fischer verarmen und z.B. Somalier aus Not zu Piraten werden?
Warum wird 40-60% des Fischfangs wieder tot ins Meer geschmissen?
Warum müssen die Bürger der Industriestaaten immer mehr Geld für Nahrung ausgeben, während gleichzeitig Überschuss und Export von ihren Steuergeldern subventioniert wird, obwohl dadurch u.a. der Hunger auf der Welt entsteht?
Warum werden Waffen an korrupte Regierungen verkauft?
Warum werden Industrien mit Steuergeldern unterstützt, die genug Geld haben um Parteien Spenden zu geben?
Wenn in der industriellen Geflügelmast die toten Tiere zwischen den anderen liegen, können diese nicht entfernt werden, stimmt das?
Warum werden Schweine in Körperenge Käfige gesperrt, so dass, wenn sie liegen wollen, sie nicht einmal ihre Beine strecken können?
Was passiert mit ihnen, wenn sie nicht mehr aufstehen können, weil sie ihre Beine nicht mehr bewegen können?
Werden sie dann lebendig in die Kammer gebracht, wo die anderen toten Tiere liegen oder wartet man bis sie verdurstet sind?
Warum sperrt man die Tiere in der Massentierhaltung ein, so dass der ammoniakhaltige Gülle Dunst ihre Lungen verätzt und Organe schädigt?
Quellen: spiegel, süddeutsche, die zeit, tagesspiegel, stern, Greenpeace
- Weggeworfenes Essen kann Hungernde sieben Mal sättigen (Waste:Uncovering the Food Scandal)
Sehr geehrte Frau Engel!
Über Ihr Interesse an einer fairen und auf Hilfe zur Selbsthilfe setzenden Politik gegenüber den Menschen (und Staaten) in der Dritten Welt freue ich mich sehr, da es leider viel zu wenige Bürgerinnen und Bürger bei uns gibt, die eine Dritte-Welt-Politik (man sollte wohl eher von Vierter Welt sprechen) als nachhaltige Aufgabe ansehen. Vom Grundsatz her teile ich Ihre Auffassung, dass die Industriestaaten weder mit einer restriktiven Einfuhrpolitik bei landwirtschaftlichen Produkten, noch mit der Überschwemmung der (lokalen) Märkte in Dritte-Welt-Staaten mit Billigprodukten unserer Landwirtschaft dienen. Hilfe zur Selbsthilfe kann nur funktionieren, wenn die Menschen vorrangig in Afrika, Asien sowie in Mittel- und Südamerika, die an bzw. unter der Armutsgrenze leben müsse,in die Lage versetzt werden, sich selbst mit ihrer Hände Arbeit ernähren zu können und für eventuell produzierte Überschüsse auf dem Markt (wo auch immer) faire Preise erzielen können.
Unser Ziel sollte es sein, angepasste (und für die dortigen Menschen auch bezahlbare) Technologien, wie sie z.B. an der TU Berlin entwickelt werden, zur Verfügung zu stellen und dafür zu werben, dass durch Entwicklungszusammenarbeit mehr für die Alphabetisierung und die Ausbildung in der Dritten Welt getan werden kann. Dafür kann sicherlich auch das Land Berlin einen noch größeren Beitrag leisten, ganz im Sinne unseres ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler, der sich mit großem Engagement für die Belange der Ärmsten auf dem afrikanischen Kontinent eingesetzt hat. Zugleich verkenne ich nicht,dass die eigentliche Entwicklungszusammenarbeit und die Zielsetzung der deutschen Dritte-Welt-Politik zwischen Bundestag und Bundesregierung und dem dort zuständigen Ministerium ausgemacht wird.
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Krüger