Joachim Graf
ÖDP
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Frage von Roland D. •

Frage an Joachim Graf von Roland D. bezüglich Energie

Sehr geehrter Herr Graf,

diesmal eine Frage zum Bereich "Energie". Vom gesamten
Primär-Energiebedarf verbraucht die Wärme-Erzeugung ( Hei-zung) am meisten, das Verkehrswesen weniger. Die STROMERZEUGUNG braucht nur einen kleinen Teil des Primär-Energiebedarfs, und davon deckt die Atomkraft wieder nur
einen Teil ab. Dass die Atomkraft/ Kernenergie somit unsere Energieprobleme lösen könnte, ist offensichtlich Unsinn.
Wie sehen Sie eine " Lösung" oder zumindest " Milderung"
der Energieprobleme der Bürger hinsichtlich folgender drei
Fragestellungen:

a.) Knappheit der Energievorräte ?
b.) Stark steigende Energie-Preise ?
c.) Abhängigkeit von " dubiosen Ländern " ?

Herzliche Grüße

Ihr Roland Hornung

Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr Hornung,

wiederum vielen Dank für Ihr Interesse!
Sie haben Recht mit Ihren Aussagen zur Energieversorgung; es lässt sich alles mit "belastbaren" Fakten belegen!

zu a.) Knapp sind (nur) die fossilen Energieträger. Die "statistische" Reichweite (also die wirtschaftlich anwendbare) beträgt bei Kohle ca. noch 180 Jahre (aber: Problem Feinstaub!), bei Erdgas ca. 60, bei Erdöl höchstens noch 40 Jahre, bei Uran für Atomkraftwerke ca. 45 Jahre. Dabei ist der steigende Bedarf der aufstrebenden Großmächte China und Indien noch gar nicht voll erfasst, d.h. die Reichweite dürfte noch geringer ausfallen.
Allerdings gibt es eine für uns unerschöpfliche Energiequelle: Die Sonne strahlt in 20 Minuten so viel Energie auf die Erde, wie die Menschheit in einem ganzen Jahr braucht! Wir müssen nur einen kleinen Teil davon nutzen. Die technischen Möglichkeiten dafür stehen uns bereits zur Verfügung: Sonnenkollektoren für Warmwasser, Photovoltaik für Strom, Solarwasserstofftechnologie (eine "Tausendsassa-Technik"!) und natürlich die Passiv-Nutzung (z.B. durch Dämmung!)
Auch Wind- und Wasserkraft sind im Grunde Solarkraft.

zu b.) Nach den Gesetzen des Marktes wird alles teuer, was knapp ist. Dass dabei Spekulanten die Lage ausnutzen und die Preise für eigne Gewinne zusätzlich hoch treiben, ist besonders ärgerlich. Die ödp hat wie alle Ökologen seit einer Menschengeneration vor der jetzigen Entwicklung gewarnt, ist aber schlicht ausgelacht oder ganz ignoriert worden. Hätte man die Weichen vor 20 Jahren richtig gestellt, wären die Probleme bereits überwunden!
"Die Sonne schickt uns keine Rechnung" hat Franz Alt bereits vor Jahren getitelt.

c.) Damit hätte sich die Abhängigkeit von unsicheren Kantonisten unter den Energielieferanten und -Durchleitern schon jetzt auf ein Minimum reduzieren lassen. Wir alle zahlen jetzt für die Saumseligkeit und Uneinsichtigkeit der "Verantwortlichen" in den vergangenen Jahren sehr teures "Lehrgeld". -
Und ehrlich gesagt, es ist mir kein besonders starker Trost, dass wir ödp-ler/innen sagen können: "Wir haben´s schon seit vielen Jahren so vorausgesehen und hätten Lösungswege angeboten".

Mit freundlichen Grüßen

Joachim Graf